Facebook, Instagram Threads - Meta ist zu mächtig. (Symbolbild: Pixabay)
Soziale Medien

Facebook, Instagram, Threads … – Meta ist zu mächtig!

Der Zuckerberg-Konzern „Meta“ betreibt Facebook, Instagram, den „Twitter-Ersatz“ Threads und auch WhatsApp gehört zum Konzern. Damit liegt sehr viel „Social Media-Macht“ in den Händen dieses einen Konzerns. Und das ist ein Problem, denn Meta ist zu mächtig. Viel zu mächtig. Außerdem entzieht sich der Konzern juristischer und staatlicher Kontrolle und ignoriert geltende Gesetze. Wie ich darauf komme? Das will ich an einem aktuellen Fall schildern, und zwar an meinem eigenen. Ich sage das hier direkt zu Beginn, damit klar ist, dass meine Betrachtung dieses Themas hier durchaus auch ein Stück subjektiv geprägt ist und auf persönlichen Erlebnissen basiert.

Abonniere doch gerne den Newsletter!

Ok, dann schildere ich doch als Ausgangslage mal meinen ganz konkreten und ganz aktuellen Fall. Ich betreibe das Blog https://energiewende-tipps.de, eine Seite, die sich mit eben dem Themengebiet Energiewende, Klimawandel, Umwelt und konkret mit Themen wie Photovoltaik, Balkonkraftwerken, Wärmepumpen und Ähnlichem beschäftigt. Also einem Themenfeld, das aktuell, akut, gesellschaftlich relevant ist und nicht gegen irgendwelche juristischen, moralischen oder ethischen Regeln verstößt. Seit Mitte Februar kann ich keine Links dieser Seite mehr auf Facebook posten. Ich habe das nur durch Zufall gemerkt. Da ich einen neuen Blogartikel auf Facebook posten wollte und der Link nicht funktionierte, habe ich diesen wie immer durch den Facebook-Debugger gejagt. Und ich war sehr erstaunt, als ich dann das hier zu sehen bekam:

debugger

Erst hier erfuhr ich also, dass Facebook … nein, das Meta der Meinung ist, dass meine Seite, die sich, wie schon erwähnt, mit dem Thema Energiewende beschäftigt, angeblich gegen Gemeinschaftsstandards verstößt und deshalb die URL blockiert. Hat Facebook beziehungsweise Meta mich irgendwie über diese Entscheidung informiert? NEIN! Teilt mir Meta die genauen Gründe mit, damit ich überprüfen kann, was bemängelt wird, um diese (theoretischen) Mängel abzustellen? NEIN!

Reagiert Facebook oder Meta auf meine diesbezügliche Anfragen, zumal man diese mangels tatsächlicher Ansprechpartner überhaupt nicht richtig stellen kann, sondern mit diesen Links/Funktionen wie (oben) „teile uns das mit“ arbeiten muss? NEIN! Ich habe daher eine offizielle Anfrage mit konkreten Fragen an die Pressestelle von Meta gestellt. Antwort? KEINE! Ich habe meinem Ärger kurz nachdem ich die Blockade meiner Seite bemerkt habe, dann auch mal in folgendem Facebook-Post Luft gemacht. Zugegeben, ich war zu dem Zeitpunkt … etwas ungehalten.

In diesem Post findest Du den folgenden Satz: „Jeder scheiß Drecks-Nazi darf seine hetzerische Propagandascheiße auf Facebook posten.“ Dieser beruht tatsächlich auf meinen Erfahrungen als Online-Redakteur eines regionalen Tageszeitungsverlages. Im Rahmen meiner Aufgaben dort habe ich seit Jahren Facebook-Kommentare moderieren dürfen oder sagen wir „dürfen müssen“. Ich habe tausende Kommentare gelöscht, die nachweislich gegen § 185 StGB (Beleidigung) § 130 StGB (Volksverhetzung) § 241 StGB (Bedrohung) und andere geltende Gesetze verstoßen. Was macht Facebook selbst gegen solche Kommentare? Nichts! ABSOLUT NICHTS!

DALL·E 2024 03 01 14.03.50 Enhance the previous image to depict an even more monstrous and menacing robotic figure inspired by social media platforms like Facebook in a 16 9 a

Facebook hat die komplexesten Algorithmen, um Dein Nutzerverhalten bis ins Kleinste zu analysieren und die Ausspielung von Inhalten und Werbung für jeden einzelnen Nutzer filigran anzupassen. Aber Facebook ist nicht in der Lage, eindeutig und belegbare Gesetzesverstöße zu erkennen und automatisch zu löschen?! Facebook wäre absolut dazu in der Lage, aber es wird einfach unterlassen und die Drecksarbeit wird den Moderatoren der jeweiligen Facebook-Seiten und -Gruppen unterlassen?

Facebook verdient mit Hass und Hetze

Aber warum macht Meta das? Ganz einfach, gerade auch dieser Hass und diese Hetze, diese emotional „aufgeladenen“ Schreiereien bringen massiv Reichweite und Umsatz! Facebook macht damit Geld. Neben Facebook sind es auch die anderen sozialen Medien, die Umsatz über die Reichweite ihrer Plattformen und die Werbung, mit der diese Reichweite monetarisiert wird, generieren. Je besser Inhalte diese Reichweite bieten, umso höher der Profit. Genau damit tragen auch Hass und Hetze auf Social-Media-Plattformen zu deren Umsatz bei. Wie das? Ein wesentlicher Aspekt ist, dass solche Inhalte oft hohe Nutzerengagements und Reaktionen erzeugen, was sich in Klicks, Kommentaren und der Verbreitung von Beiträgen widerspiegelt.

Die oft hohe Interaktion zahlt auf den Algorithmus ein, die Inhalte werden noch weiter und intensiver verbreitet. Dieses Engagement kann für Plattformen wirtschaftlich vorteilhaft sein, da es die Nutzungszeit auf der Plattform erhöht und somit mehr Möglichkeiten für die Einblendung von Werbeanzeigen bietet. Mit Hass und Hetze als „Hebel“ für Reichweite wird also Geld verdient. Daher muss die Frage gestellt werden, ob die Plattformen überhaupt ein Interesse haben, solche schädlichen Inhalte wirklich aktiv und umfassend zu unterbinden. Erstaunlicherweise erlebe ich solche Maßnahmen gegen solche Kommentare und Postings derzeit nur bei TikTok.

Facebook-Blockade ist allumfassend

Kommen wir noch einmal auf meinen Fall und meine Aussage, das Meta zu mächtig ist, zurück. Die Blockade meiner Webseite https://energiewende-tipps.de betrifft nämlich nicht nur Facebook. Ich kann auch keine Links der Seite mehr als Instagram-Story veröffentlichen. Und selbstverständlich erstreckt sich die Blockade damit auf auf Threads, das Meta als Twitter-Alternative gestartet und an Instagram angedockt hat. Sprich Meta verhindert, dass ich meine Seite auf drei verschiedenen Social-Media-Plattformen promoten kann.

IMG 1990

Ok, drei „verschiedene“ ist eigentlich ein Witz, wenn man bedenkt, dass alle drei Plattformen ein und demselben Konzern gehören. Immerhin kann ich die Links noch per WhatsApp versenden, obwohl auch dieser Messengerdienst dem Zuckerberg-Konzern gehört. Langsam dürfte wohl deutlich werden, warum Meta zu mächtig ist.

Meta schei*t auf seine Nutzer

Es ist nicht nur so, dass ich keine aktuellen Links meiner Energiewende-Seite mehr posten kann. Alle jemals von mir auf meinem Profil, auf Facebook-Seiten oder in Gruppen gepusteten Beiträge, die entsprechende Links enthalten, wurden und werden eliminiert. Seitdem meine Webseite bei Meta gesperrt wurde, versuche ich, jemanden bei Facebook/Meta zu erreichen. Direkte Kontaktmöglichkeiten gibt es nicht. Der Facebook-Support verbirgt sich hinter Formularen und Meldefunktionen. Schau her:

  • Alle alten Beiträge und Links werden einfach gekillt.
  • Du kannst über diese Meldefunktion Widerspruch einlegen. Doch es passiert nichts.

Du kannst also über diese Melde/Widerspruchsfunktionen gegen die Blockade deiner Webseite Einspruch einlegen. Ich habe das jetzt seit Mitte Februar circa 80 Mal gemacht. Was ist bislang passiert? Du errätst es sicher: NICHTS! Da ich als Journalist der Sache dann natürlich ausführlich auf den Grund gehen will, habe ich eine ausführliche Anfrage in Deutsch und Englisch an die Pressestelle von Meta – einzige Kontaktangabe ist „press@meta.com“ – gerichtet. Hier zeige ich dir mal die deutsche Fassung der Mail, die ich am 23. Februar an Facebook geschrieben habe:

Anfrage bezüglich des Umgangs mit Facebook-Nutzern und der Sperre von Webseiten

Guten Tag,

Ich bin Journalist und Blogger und habe heute eine Anfrage bezüglich des Umgangs mit Facebook-Nutzern und der Sperre von Webseiten.

Auslöser: Ich betreibe die Webseite www.energiewende-tipps.de, ein Blog, das sich mit Energiewende, Klimawandel, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und solchen Themen beschäftigt. Keiner der Inhalte verstößt gegen Themen wie Jugendschutz oder sonstige Gesetze und auch nicht gegen die Facebook-Gemeinschaftsstandards.

Vor circa 14 Tagen wurde meine Webseite durch Facebook blockiert. Ich kann keine Links mehr auf Facebook posten. Ich habe das erst gemerkt, als der Facebook Sharing Debugger folgende Meldung ausgab: „Wir können diese Website nicht überprüfen, da ihre Inhalte gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstoßen. Solltest du der Meinung sein, dass es sich um einen Fehler handelt, teile uns das mit.“

Werder wurde ich aktiv darüber informiert, das meine Seite blockiert wurde, noch wurden mir irgendwelche Gründe dafür genannt. Die Funktion, mit der man einen Widersprich einreichen kann, bleibt unbeantwortet. Kein Feedback auf meine Anfragen und Widersprüche, keine Reaktion garnichts. Keine Erläuterung, welche Inhalte meiner Seite gegen die Gemeinschaftsstandards verstößt. Ich werde als Nutzer einfach ignoriert.

Mittlerweile habe ich Kontakt zu gut einem Dutzend anderen Facebook-Mitgliedern, denen es genau so geht. Webseiten, die inhaltlich völlig unproblematisch sind, werden aus heiterem Himmel gesperrt, Anfragen, Widersprüche bleiben vollkommen wirkungslos und werden nicht beantwortet. Einer dieser Nutzer hat Facebook mittlerweile auch angeklagt, weil auch seine eigentliche Facebook-Seite ohne Angabe von Gründen gesperrt wurde. Einige der Nutzer berichten mir, dass ihre Seiten durch „organisierte, massenhafte Beschwerden/Meldungen bei Fscebook“ in eine Sperrung getrieben wurden. 

Daher arbeite ich nun an einem Artikel zu diesem Thema und zu diesem Umgang mit den Nutzern und richte ich heute die folgenden Fragen an Sie als die Pressestelle von Facebook:

  1. Warum werden Webseiten oder auch Facebook-Seiten ohne die Angabe von Gründen und ohne Information an den Betreiber der Webseite und den entsprechenden Facebook-Nutzer gesperrt?
  2. Warum ist Facebook derart intransparent? Wie soll beispielsweise ein Webseiten-Betreiber einen Mangel, wenn es denn überhaupt einen gibt, abstellen, wenn er nicht informiert wird?
  3. Warum werden Anfragen und Widersprüche der Betroffenen Nutzer regelmäßig ignoriert und nicht beantwortet.
  4. Stimmt es, das es genügt, ausreichen Beschwerden gegen eine Facebook-Seite oder Webseite zu „generieren“ um den Facebook-Algorithmus dazu zu treiben, dass Seiten gesperrt werden?
  5. Stimmt es, dass die Sperre von Facebook-Seiten oder Webseiten nicht mehr von einem Menschen gegengeprüft wird, sondern der Algorithmus sozusagen „alleine entscheidet“?
  6. Stimmt es, das bestimmte Nutzergruppen wie Rechtsextreme, Klimawandel-Leugner, Querdenker, diese „Beschwerde-Methode“ nutzen, um unliebsame Facebook-Seiten oder die Verlinkung von Webseiten auf Facebook zu sabotieren?

Ich erwarte gerne Ihre Antworten auf meine Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Lerg

E-Mail an Meta

Möchtest Du raten, was bislang auf diese Anfrage hin passiert ist? Wieder richtig geraten. NICHTS! Facebook ignoriert mich also sowohl als Nutzer als auch als Journalist. Allerdings habe ich andere Reaktionen bekommen. Ein Arbeitskollege, der das Reise-Blog WanderwithWolf betreibt, also eine Seite, auf der er über seine Reisen durch die Welt berichtet und die mit Sicherheit auch nicht gegen die Facebook-Standards verstößt, schreibt als Kommentar auf meinen oben angezeigten Facebook-Post: „Mein Blog ist ja auch schon lange wegen „Spam“ hier gesperrt… Beschwerden haben nix gebracht“. Der Betreiber der Webseite der SPD Nierstein schrieb mir, dass deren Seite auch schon seit einem Jahr auf Facebook gesperrt ist und diese Entscheidung nie begründet wurde oder es jemals Reaktionen auf Anfragen gab. Auch die Einsprüche wurden alle ignoriert. Ähnliches berichtete mir der frühere Betreiber einer Webseite der Piratenpartei aus dem Ruhrgebiet.

Facebook blockiert auch Facebook-Seiten

Aber natürlich blockiert Meta nicht nur die Verlinkung externer Webseiten. Auch Facebook-Seiten von Nutzern werden unter Berufung auf die Gemeinschaftsstandards immer wieder mal blockiert. Bei uns in der Region ein aktuell sehr prominenter Fall ist die Facebook-Seite des Comedians Sven Hieronymus. Dessen Facebook-Seite wurde vor über einem Jahr gesperrt und er klagt mittlerweile gegen Facebook, wie die Allgemeine Zeitung Mainz berichtet. Er klagt, weil er sich von Facebook nicht mehr alle gefallen lassen will.

Sven Hieronymus ist ein Mensch, der sich sehr intensiv und verbal ausgesprochen deutlich gegen rechte Hetze und rechtsextremen Hass einsetzt und hier auch auf den sozialen Medien kein Blatt vor den Mund nimmt. Im Bericht der Allgemeinen Zeitung steht, dass er auch genau das als Grund für die Sperre seiner Facebook-Fanseite vermutet: „Der Comedian vermutet, dass Personen aus dem rechtsextremen Umfeld ihn wegen seiner Kommentare gemeldet und so die Sperrung der Fanseite beschleunigt haben könnten.“

Entscheidet allein der Algorithmus?

Genau das ist eine sehr wahrscheinliche Erklärung. Wenn es genügend Beschwerden gegen eine Facebook-Seite oder eine externe Seite gibt, die jeweils über die Meldefunktion auf Facebook eingereicht werden, dann sperrt Meta oder besser deren Algorithmus die entsprechende Seite, wenn eine gewisse Meldeschwelle überschritten wird. Im Falle von Sven Hieronymus mussten sich also einfach nur genug faschistoide Trolle zusammenrotten und seine Facebook-Seite massenhaft melden, um die Seite in die Sperre zu treiben.

Solche „Melde-Angriffe“ werden ja nicht nur unternommen, um jemanden mundtot zu machen. Im Fall von Hieronymus wurden über seine Fanseiten auch seine Auftritte als Comedian und die Konzerte seiner Band „Se Bummtschaks“ beworben. Mit der Sperre fällt damit auch dieser Vermarktungsweg aus und es entstehen Umsatzeinbußen. Dazu ein weiteres Zitat aus der Allgemeinen Zeitung: „Seinen wirtschaftlichen Schaden schätzt Hieronymus auf eine Summe im fünf- oder sechsstelligen Bereich. „Die fehlende Möglichkeit, meine Termine ankündigen zu können – das hat schon reingeschlagen“, sagt er.“ Den Angreifern geht es bei diesen „Melde-Attacken“ also erkennbar auch immer darum, dem Opfer maximal und umfassend zu schaden, also auch wirtschaftlich.

Eine Überprüfung der Sperren findet nicht statt, wenn ich betrachte was mir die Betroffenen der hier aufgeführten Beispiele berichtet haben. Keiner der Betreiber der externen Seiten hat jemals Feedback auf Ihre Anfragen und Einsprüche bekommen. Auch Sven Hieronymus schrieb mir, dass Meta nicht auf seine Anfragen und Einsprüche zur Sperre seiner Facebook-Seite reagiert habe. Die Facebook-Algorithmen werden durch bestimmte Ereignisse wie massenhafte Meldungen getriggert und lösen eine Entscheidung aus. Eine Prüfung durch einen Menschen findet wohl nicht statt. Und die Entscheidungen werden nicht explizit, sondern nur mit allgemeinen Textbausteinen durch einen Automatismus begründet. Der Algorithmus ist eben billiger als Personal, dass vor einer solchen Sperre „händisch“ prüft.

Gerade an diesem letzten Beispiel sieht man abermals deutlich: Meta ist zu mächtig. Meta hat mit seinen Plattformen eine solche Marktmacht geschaffen, dass hier gewisse Abhängigkeiten entstehen. Medien erzielen Reichweite mit Facebook & Co. Dienstleister wie beispielsweise Veranstalter generieren Umsatz durch das Vermarkten beispielsweise von Konzerten. Und wenn Meta dann einfach mal den „Schalter umlegt“ …

Verstößt meine Webseite denn nun gegen Facebook-Gemeinschaftsstandards?

Natürlich habe ich mich dann auch gefragt, ob mein Blog https://energiewende-tipps.de denn gegen die Gemeinschaftsstandards von Facebook verstößt. Also habe ich mir diese Standards angeschaut. Hier eine Auflistung, die ich von der Meta-Seite zu den Gemeinschaftsstandards habe. Schauen wir uns die Liste mal nach Themenblöcken an.

GEWALT UND KRIMINELLES VERHALTEN

  • Gewalt und Anstiftung zu Gewalt
  • Gefährliche Organisationen und Personen
  • Koordiniertes Zufügen von Schaden und Begünstigung von Verbrechen
  • Eingeschränkte Waren und Dienstleistungen
  • Betrug und Täuschung

Ich kann hier keinen Verstoß feststellen. Weder ruft mein Blog zu Gewalt auf, noch fügt sie jemandem Schaden zu oder begünstigt Verbrechen oder begeht Betrug oder Täuschung.

SICHERHEIT

  • Suizid, Selbstverletzung und Essstörungen
  • Sexuelle Ausbeutung, Missbrauch und Nacktdarstellung von Kindern
  • Sexuelle Ausbeutung von Erwachsenen
  • Mobbing und Belästigung
  • Menschliche Ausbeutung
  • Datenschutzverstöße

Hier geht es unter anderem um Selbstmord, Selbstschädigung, sexuelle Ausbeutung und andere gegen Personen gerichtete Straftaten. Keiner dieser Faktoren trifft auf das von mir betriebene Blog zu.

ANSTÖSSIGE INHALTE

  • Hassrede
  • Gewaltdarstellender Inhalt
  • Nacktheit und sexuelle Handlungen von Erwachsenen
  • Sexuell motivierte Kontaktaufnahme durch Erwachsene und sexuell explizite Sprache

Auch anstößige Inhalte findet man nicht auf meinem Blog. Weder Nacktheit – Pornografie – noch andere „sexuelle“ Themen. Gleichsam keinerlei Hassrede oder Ähnliches. Es geht um die Energiewende und das Klima. Und hier noch eine Anmerkung, was Facebook gegen Hassrede & Co tut, habe ich aus meinem „Erleben“ heraus ja schon geschildert. Nichts!

INTEGRITÄT UND AUTHENTIZITÄT

  • Kontointegrität und authentische Identität
  • Spam
  • Cybersicherheit
  • Irreführendes Verhalten
  • Fehlinformationen
  • Gedenkzustand

Auch hier kann ich keine Verstöße feststellen. In Sachen „Kontointegrität und authentische Identität“ ist alles korrekt, ein ausführliches, gesetzeskonformes Impressum, Datenschutzrichtlinien etc. sind vorhanden. Käme „Spam“ in Frage? Ich poste – ich postet – circa zwei bis drei Links zu Artikeln auf meinem Blog pro Woche. In der Online-Redaktion, in der ich gearbeitet habe, haben wir zwei bis drei Links zu den Webseiten der Zeitung PRO STUNDE gepostet und diese wurden nie als Spam bewertet und blockiert. Auch der Rest von „Cybersicherheit“ bis „Gedenkzustand“ ist unkritisch.

WAHRUNG DES GEISTIGEN EIGENTUMS

  • Geistiges Eigentum

Auf dem Blog arbeite ich nach journalistischen Standards. Ich berichte also mit eigenen und teilweise KI-gestützten Texten über aktuelle Entwicklungen im Energiesektor. Die Quellen für Inhalte, ob Text oder Bilder, werden jeweils benannt.

INHALTSBEZOGENE ANFRAGEN UND ENTSCHEIDUNGEN

  • Nutzeranfragen
  • Zusätzlicher Schutz von Minderjährigen

Zum ersten Punkt kann ich nichts sagen, nicht zuletzt, weil Facebook ja auch nicht begründet, ob Nutzeranfragen der Grund für die Sperre sind. Der „zusätzliche Schutz von Minderjährigen“ ist irrelevant, denn auf meinem Blog finden keine Themen statt, die hier in Bezug auf eine Altersfreigabe eine Relevanz hätten.

Nach der Überprüfung der Gemeinschaftsstandards komme ich erneut zu dem Ergebnis, dass ich für die Blockade meiner Webseite keine rationale Begründung aus den Gemeinschaftsstandards ableiten kann. Und weil Meta mir, wie schon mehrfach erwähnt, jede Begründung und Erklärung schuldig bleibt, wie auch allen anderen Personen der hier genannten Beispielfälle, weiß ich nicht, warum meine Seite gesperrt wurde.

War es ein Troll-Angriff?

Da Meta es nicht für nötig empfindet, Licht ins Dunkle zu bringen, bleiben mir nur Spekulationen übrig. Die Themen aus dem Bereich Klimawandel, Klimaschutz, Energiewende und erneuerbare Energien aus Sonne und Wind stoßen ja vor allem am politisch rechten Rand auf eine schon fast stupide Ablehnung. Der Klimawandel wird geleugnet, die Energiewende für unnötig erklärt. Könnte es also sein, dass mein Blog vielleicht in diesen Kreisen auf Widerstand oder Ablehnung gestoßen ist? Das sich dann eben mal wieder so eine rechte Troll-Armee zusammengerottet, um die Seite durch massenhafte „Meldebeschwerden“ auf Facebook in die Blockade zu treiben?

Diese Methode ist ja gerade auch zur Bekämpfung der politischen Seiten etablierter Parteien sehr beliebt. Und den „Fall Hieronymus“ habe ich ja ausführlich beschrieben. War es also so eine „Troll-Attacke“? Ich weiß es nicht, denn wie soll ich das auch herausfinden, ohne dass Meta meine Anfragen und Einsprüche beantwortet.

These: Facebook verstößt massiv gegen seine eigenen Gemeinschaftsstandards

Gut, jetzt komme ich mal mit der steilen These um die Ecke, dass Facebook gegen seine eigenen Gemeinschaftsstandards verstößt und zwar massiv. Wie komme ich darauf? Zunächst einmal auf der Basis meiner schon erwähnten Erfahrungen als beruflicher Moderator der Facebook-Seiten eines regionalen Zeitungsverlages. Wie schon berichtet, habe ich in dieser Funktion Tausende, wirklich viele Tausende von Kommentaren löschen müssen, die absolut belegbar nicht nur gegen Paragraphen des Strafgesetzbuches verstoßen, sondern auch explizit gegen die oben aufgeführten Gemeinschaftsstandards von Facebook. Ich habe dir hier mal eine Art „Best of“ zusammengestellt. Bitte entschuldige, es handelt sich um Screenshots aus dem verwendeten Moderationstool, daher die teilweise kleinen, schwer lesbaren Bilder.

  • Giftschrank
  • Giftschrank7
  • Giftschrank6
  • Giftschrank5
  • Giftschrank4
  • Giftschrank3
  • Giftschrank2
  • Gift1
  • Gift5
  • Gift4
  • Gift3
  • Gift2

Was dort in den Kommentaren zu lesen ist, verstößt gegen Gesetze und auch die Facebook-Standards. Aber löscht Facebook etwa den Kommentar, in dem von „Klitoris und Eier abschneiden sollte langen“ die Rede ist? Nein! Oder die direkt an eine Nutzerin gerichtete Aufforderung: „Dann halt dat Maul und geh Putin die Ritze lecken“? Nein! Oder die Gewaltandrohung: „Für deinen dummen Kommentar müsste man dir mal so richtig eine klatschen…“? Nein! Facebook macht gar nichts gegen diese Kommentare und es gibt noch durchaus schlimmere, die ich hier nicht zeigen will. All diesen ganzen Kommentar-Müll müssen die Moderatoren dieser Facebook-Seiten und -Gruppen vor die Türe bringen. Facebook könnte, wenn es wollte und müsste per Gesetz eigentlich auch. Aber Facebook tut einfach nichts.

Aber nicht nur bei diesen Kommentaren „schei*t“ Facebook auf seine eigenen Standards und lässt diese Kommentare einfach auf der Plattform geschehen und stehen. Auch wenn Du als Nutzer Hass-Postings meldest oder auch Facebook-Seiten oder Nutzer, die nachweisbar zu Rassenhass oder sogar der Tötung von Asylsuchenden aufrufen, kommt nach ein paar Stunden fast immer der gleiche Textblock als Antwort: „… verstößt nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards“.

Nicht umsonst habe ich in meinem oben eingebetteten Facebook-Post geschrieben: „Jeder scheiß Drecks-Nazi darf seine hetzerische Propagandascheiße auf Facebook posten. Wenn man diese Inhalte meldet oder den ganzen Hetz-Account, kommt dann immer das gleiche „kein Verstoß“. Diese Feststellung basiert auf jahrelangen Erfahrungen, die ich als Moderator aber auch als privater Nutzer gemacht habe. Meta ist entweder auf dem rechten Auge blind, oder aber die Feststellung, dass Hass und Hetze viel Umsatz bringt, trifft ins Schwarze.

Fazit: Meta ist viel zu mächtig

Kommen wir nach dieser wirklich sehr langen Ausführung mal zu einer Art Fazit. Meta Platforms, Inc. (ehemals Facebook, Inc.) ist aufgrund seiner umfangreichen Produkt- und Dienstleistungspalette, vor allem bestehend aus den sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und der neueren App Threads, dem Messengerdienst WhatsApp sowie anderer Dienste und Technologien, zu einem übermächtigen Akteur im digitalen Raum des Internets geworden. Diese Macht von Meta muss aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und kritisiert werden:

1. Marktbeherrschung und Nutzerbasis

Meta besitzt einige der weltweit meistgenutzten sozialen Netzwerke. Facebook allein hat Milliarden von aktiven Nutzern, und Instagram hat ebenfalls eine massive Nutzerbasis. Durch die Integration von Threads zielt Meta darauf ab, seine Präsenz im Kommunikationssektor weiter zu festigen. Diese enorme Nutzerbasis verleiht Meta eine beispiellose Reichweite und Einfluss sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Man muss von einem Quasi-Monopol sprechen.

2. Datenkontrolle und -verarbeitung

Die Plattformen von Meta sammeln gigantische Mengen an Nutzerdaten, die für personalisierte Werbung und Inhaltskuratierung verwendet werden. Diese Daten umfassen Nutzerverhalten, persönliche Vorlieben, Standortdaten und vieles mehr. Meta’s Fähigkeit, diese Daten zu analysieren und zu monetarisieren, gibt dem Unternehmen eine enorme Macht über Werbetreibende, Geschäftspartner und letztendlich die Nutzer selbst. Der Einfluss, den der Nutzer auf die Verwendung seiner Daten hat, tendiert trotz aller Datenschutzregeln gegen null.

3. Einfluss auf die öffentliche Meinung und den Diskurs

Durch Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden, hat Meta einen erheblichen Einfluss darauf, welche Themen und Nachrichten Aufmerksamkeit erhalten und wie diese diskutiert werden. Dies hat deutliche Auswirkungen auf politische Wahlen, soziale Bewegungen und die allgemeine öffentliche Meinung. Ich habe dazu bereits hier ausführlich geschrieben: Die Schweigespirale im digitalen Social-Media-Zeitalter

4. Wirtschaftliche Macht

Meta generiert Einnahmen in Milliardenhöhe, hauptsächlich durch Werbung. Diese finanziellen Ressourcen ermöglichen es dem Unternehmen, in neue Technologien zu investieren, Konkurrenten aufzukaufen und Innovationen voranzutreiben, was seine Marktposition weiter stärkt. Gerade im Werbemarkt wird diese Allmacht von Facebook, aber auch Google sehr kritisch betrachtet, denn mit dieser Marktmacht trocknen Facebook und Google den Markt für andere aus. Medien wie Axel Springer klagen aktuell dagegen.

5. Wettbewerbs- und Innovationshemmung

Die marktbeherrschende Stellung von Meta kann den Wettbewerb einschränken, indem kleinere Unternehmen und Start-ups geschluckt oder vom Markt verdrängt werden. Dies kann zu einer Verringerung der Innovation im Technologie- und Sozialmediensektor führen, da weniger Wettbewerber vorhanden sind, die neue Ideen vorantreiben.

6. Datenschutzbedenken

Die umfangreiche Datensammlung und -nutzung von Meta hat zu Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit der Nutzer geführt. Skandale und Kontroversen um den Umgang mit Nutzerdaten haben Fragen zur Verantwortlichkeit von Meta und zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer aufgeworfen. Facebook und Meta wurden und werden diesbezüglich regelmäßig verklagt.

7. Regulatorische Herausforderungen

Die Größe und Macht von Meta haben zu Forderungen nach strengerer Regulierung geführt, um sicherzustellen, dass das Unternehmen verantwortungsvoll handelt und keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Die Komplexität und das Ausmaß von Meta’s Geschäftspraktiken stellen jedoch eine Herausforderung für Regulierungsbehörden dar.

Insgesamt ist Meta aufgrund seiner umfangreichen Nutzerbasis, Kontrolle über Daten, wirtschaftlichen Ressourcen und seinem Einfluss auf den öffentlichen Diskurs zu einem meiner Meinung nach viel zu mächtigen Akteur im Internet geworden. Diese Macht wirft Fragen nach der Verantwortung, einer dringend nötigen Regulierung und dem langfristigen Einfluss von Meta auf die Gesellschaft und die Wirtschaft auf.

Hier noch ein kleiner Ausblick, was gegen diese Macht getan werden könnte und sollte. Um die Macht von Meta zu brechen oder zumindest einzudämmen, könnten verschiedene Ansätze verfolgt werden:

  1. Stärkung der Wettbewerbspolitik und -regulierung: Eine strengere Durchsetzung von Wettbewerbsgesetzen könnte helfen, Monopole zu verhindern oder zu beenden, indem beispielsweise die Übernahme von Konkurrenten erschwert oder die Aufspaltung von Unternehmensteilen erzwungen wird. Früher waren solche Kartellrechtsverfahren in den USA mal ein gängiger Weg, wie das Beispiel AT&T zeigt.
  2. Datenschutzgesetzgebung: Stärkere Datenschutzgesetze könnten Meta dazu zwingen, transparenter in Bezug auf Datensammlung, -nutzung und -schutz zu sein, was den Nutzern mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten gibt.
  3. Transparenz bei Algorithmen: Forderungen nach mehr Transparenz in Bezug auf die Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden und welche warum gesperrt werden, könnten dazu beitragen, den Einfluss von Meta auf den öffentlichen Diskurs zu verringern.
  4. Förderung von Interoperabilität: Gesetze oder Vorschriften, die eine bessere Interoperabilität zwischen verschiedenen sozialen Netzwerken erfordern, könnten den Nutzern mehr Freiheit geben, zu alternativen Plattformen zu wechseln, ohne ihre Netzwerke oder Inhalte zu verlieren.
  5. Verbraucherbildung: Die Aufklärung der Nutzer über Datenschutz und die Auswirkungen von Algorithmen kann dazu beitragen, dass sie bewusstere Entscheidungen über die Nutzung sozialer Medien treffen.
  6. Förderung von Alternativen: Die Unterstützung von Open-Source-Projekten und kleineren Unternehmen, die alternative soziale Netzwerke und digitale Dienste anbieten, könnte den Wettbewerb fördern und die Dominanz von Meta verringern.

Durch die Kombination dieser und weiterer Maßnahmen könnte die Marktmacht von Meta potenziell eingedämmt und ein fairerer, diversifizierter digitaler Markt gefördert werden.

So, ich gebe zu, dieser Beitrag ist recht lang geworden. Und doch ist er eigentlich noch sehr kurz, wenn es um das Problem der Übermacht von Meta oder auch anderer Internet-Giganten wie Google geht. Und wie TikTok mit Hass- und Hetze umgeht, das ist einen eigenen Artikel wert, denn da sieht es absolut gruselig aus! Rechtsradikale und AfD haben TikTok längst fest im Griff und die Betreiber dieser Plattform versagen in noch umfangreicherem Ausmaß, wenn es darum geht, diese Hetze und rechtsextreme Umtriebe einzudämmen. Aber dazu vielleicht in Zukunft mehr an dieser Stelle.

Ich bin studierter Journalist & Autor und außerdem auch in der Erwachsenenbildung tätig. Ich arbeite als Newsmanager & Online-Redakteur bei der VRM und bringe außerdem umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Print-Medien und des Blattmachens mit. Seit dem Studium schon schreibe ich im Bereich lokaler und regionaler Themen. Außerdem bin ich in fachlichen Themen unterwegs. Ich betreibe unter anderem das Blog energiewende-tipps.de und das Dänemark-Blog tante-hilde.info. Mehr über mich auf lerg.de.