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Soziale Medien

Die Schweigespirale im digitalen Social-Media-Zeitalter

Die Schweigespirale im digitalen Social-Media-Zeitalter – was meine ich damit? Schauen wir uns zuerst die „klassische Schweigespirale“ an, damit der Grundgedanke deutlich wird. Die „Schweigespirale“ ist eine Theorie der öffentlichen Meinung, die von der deutschen Politikwissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Bei „der Noelle“ habe ich während meines Studiums sogar noch eine Vorlesung am Institut für Publizistik in Mainz besucht. Diese Theorie beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie die Wahrnehmung der öffentlichen Meinung das individuelle Meinungsbekundungsverhalten beeinflusst.

Kernpunkte der Theorie der Schweigespirale sind:

  1. Furcht vor Isolation: Die Theorie geht davon aus, dass Menschen ein grundlegendes Bedürfnis haben, sich nicht von ihrer sozialen Gruppe isoliert zu fühlen. Das bedeutet, dass sie zögern, Meinungen zu äußern, die sie als abweichend oder unpopulär in ihrem sozialen Umfeld wahrnehmen.
  2. Öffentliche Meinung als soziale Kontrolle: Öffentliche Meinung wirkt als eine Art unsichtbarer Druck, der bestimmt, welche Meinungen und Verhaltensweisen als akzeptabel oder inakzeptabel angesehen werden.
  3. Beobachtung der Umwelt: Menschen beobachten ständig ihre Umgebung und die Medien, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Meinungen und Einstellungen vorherrschen und welche an Popularität gewinnen oder verlieren.
  4. Schweigen der Minderheitsmeinung: Wenn Menschen den Eindruck haben, dass ihre eigene Meinung in der Minderheit ist oder an Zustimmung verliert, neigen sie dazu, sich in der öffentlichen Diskussion zurückzuhalten und ihre Meinung zu verschweigen, was die scheinbare Dominanz der Mehrheitsmeinung weiter verstärkt.
  5. Spiraleffekt: Diese Dynamik führt zu einer Art Spirale – der Schweigespirale -, in der die scheinbar dominante Meinung immer dominanter wird, da diejenigen mit abweichenden Ansichten zunehmend schweigen.

Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Theorie ist, dass sie die Rolle individueller Überzeugungen und die Komplexität sozialer Gruppeninteraktionen nicht vollständig berücksichtigt. Außerdem wird argumentiert, dass in der heutigen digitalen und vernetzten Welt, wo vielfältige Plattformen für den Meinungsaustausch existieren, die Wirkung der Schweigespirale möglicherweise anders zu bewerten ist als in traditionelleren Medienumgebungen. Dann machen wir doch mal genau das: Betrachten wir die digitale Welt! Betrachten wir Schweigespirale und die digitale Filterblase zusammen!

Die Schweigespirale und die Filterblase sind gute Kumpel

Die digitalen Medien sind laut den Kritikern von Noelle-Neumanns Theorie der Schweigespirale also das „Gegenmittel“? Das Gegenmittel, weil sie ja jedem Menschen vielfältige Plattformen bieten, um die eigene, abweichende Meinung dann eben doch mitzuteilen und damit keine Kreise in der Schweigespirale zu drehen? Hier darf man durchaus zweifeln. Das bekannte Phänomen der Filterblasen auf sozialen Medien hat erstaunliche Schnittmengen mit der Schweigespirale!

Konkret: Die Theorie der Schweigespirale und das Konzept der Filterblase in sozialen Netzwerken ergänzen und beeinflussen sich gegenseitig auf eine interessante Weise. Beide Konzepte beschäftigen sich mit der Art und Weise, wie Informationen und Meinungen in der Gesellschaft zirkulieren und wahrgenommen werden. Die Kombination beider Konzepte erklärt die verstärkte Dynamik in der Meinungsbildung und -äußerung in sozialen Netzwerken. Diese Kombination erklärt vor allem, was dabei falsch läuft und warum.

  1. Verstärkung durch Algorithmen: In einer Filterblase werden Nutzer hauptsächlich mit Informationen und Meinungen versorgt, die ihren eigenen ähnlich sind, da soziale Medien Algorithmen verwenden, um Inhalte basierend auf früheren Interaktionen eines Nutzers zu personalisieren. Dies verstärkt die Wahrnehmung, dass die eigene Meinung weit verbreitet und akzeptiert ist. Auch das Konzept der sich selbsterfüllenden Prophezeiung kann man hier wiedererkennen.
  2. Verzerrte Wahrnehmung der öffentlichen Meinung: Durch die begrenzte und einseitige Informationszufuhr in einer Filterblase erhalten Nutzer ein verzerrtes Bild der öffentlichen Meinung. Sie können fälschlicherweise annehmen, dass ihre Ansichten die Mehrheitsmeinung repräsentieren, was dann die Schweigespirale in Gang setzt: Meinungen, die als dominant wahrgenommen werden, gewinnen an Sichtbarkeit, während Minderheitsmeinungen unterdrückt werden.
  3. Zurückhaltung bei abweichenden Meinungen: Personen, die feststellen, dass ihre Meinungen von der Mehrheitsmeinung in ihrer Filterblase abweichen, können sich aufgrund der Furcht vor sozialer Isolation zurückhalten, diese zu äußern. In einer Umgebung, die scheinbar von gleichgesinnten Meinungen dominiert wird, wird der Druck, konform zu gehen, massiv verstärkt. Hier sind wir voll und ganz in der Wirkung der Schweigespirale. Zudem werden „Meinungsabweichler“ in sozialen Netzwerken heute durch einen sehr rauen Umgangston – was noch milde formuliert ist – zusätzlich zum Schweigen gebracht. Wer anders denkt, wird diffamiert, beleidigt und nicht selten auch bedroht. Als Folge dreht sich die Schweigespirale mit rasendem Tempo!
  4. Selbstverstärkender Effekt: Die Kombination aus Filterblasen und Schweigespirale kann zu einem selbstverstärkenden Effekt führen, bei dem abweichende Meinungen immer weniger sichtbar werden. Dies führt zu einer weiteren Polarisierung und Fragmentierung der Gesellschaft, da die Menschen weniger häufig mit abweichenden Perspektiven konfrontiert werden. Und die sich in Filterblasen verfestigenden Zerrbilder der Realität und deren Manifestation in ebenfalls verzerrten Meinungen schlagen sich auch außerhalb der Filterblasen nieder. Beispielsweise in Wahlergebnissen. Oder in extremen Fällen beispielsweise im Sturm auf das Capitol in Washington am 6. Januar 2021, weil der Meinungsführer Donald Trump in der Filterblase seine „Meinungsfolger“ erfolgreich manipuliert, indoktriniert und schließlich aufgestachelt hat.
  5. Digitale Öffentlichkeit und Widerstand: Im digitalen Zeitalter ist es jedoch auch möglich, dass Menschen aktiv nach breit gestreuten Informationsquellen suchen und so die Grenzen ihrer Filterblasen überschreiten. Darauf kommen wir gleich zurück. Zudem bieten soziale Medien Plattformen für Minderheitenmeinungen, die in traditionellen Medien möglicherweise keine Stimme bekommen.

Insgesamt verstärkt die Wechselwirkung zwischen Filterblasen und der Schweigespirale die Tendenz zur Meinungshomogenität in sozialen Netzwerken und kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität und einer Verengung des öffentlichen Diskurses, zur Polarisierung und Fragmentierung der Gesellschaft führen. Das ist keine Theorie, sondern erlebbare Realität. So muss man die Aussage „Warum wählen Menschen die AfD, obwohl das Faschisten sind“ mittlerweile wohl ersetzen durch die Feststellung: „Die Menschen wählen die AfD gerade WEIL das Faschisten sind.“ Denn der Verfassungsschutz beobachten nicht immer mehr AfD-Landesverbände ohne einen guten Grund. Wer heutzutage diese rechtsextreme Partei wählt, weiß, was er tut und warum.

Raus aus der Filterblase – aber wie?

Aus einer Filterblase in den sozialen Netzwerken und damit auch aus der „Rotation der Schweigespirale“ auszubrechen ist durchaus machbar. Aber es gelingt nur mit einer bewussten Anstrengung und einer ebenso bewussten Strategie. Und damit das überhaupt gelingt, muss der Betroffene es tatsächlich und aus eigenem Antrieb wollen!

Filterblase Ausbruch
Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Wer sich in seiner Filterblase und unter seines „Meinunsgleichen“ pudelwohl, geborgen und bestätigt fühlt, wird diesen Zustand garantert nicht ändern wollen. Genau deshalb ist der Bruch mit einer bisherigen Einstellung und auch einem dazu passenden Umfeld auch immer eine psychologische Herausforderung.

Dieser Ausbruch gelingt also nur, wenn der jenige damit gewissermaßen unbewusst schon begonnen hat. Begonnen, weil er merkt, dass etwas mit dem Weltbild in der Filterblase nicht stimmt. Die dominanten Meinungen und Überzeugungen haben bereits einen ersten Knacks bekommen und der Betroffene merkt, dass er in einer Filterblase steckt und ein Zerrbild der Realität wahrnimmt. Der Wille zum Ausbruch muss von Innen kommen. Erst dann kann eventuell jemand von außen helfen und unterstützen. Das vorausgesetzt, wie kann der konkrete Ausbruch aus der Filterblase eines sozialen Netzwerkes gelingen? Hier sind einige Empfehlungen, wie man das erreichen kann:

  1. Vielfältige Informationsquellen nutzen: Erweitern Sie aktiv Ihren Medienkonsum, indem Sie eine Vielzahl von Nachrichtenquellen und Perspektiven einbeziehen. Dies bedeutet, sowohl traditionelle Medien wie Zeitungen und Rundfunk als auch moderne digitale Medienkanäle zu verfolgen. Die Vielfalt bringt auch vielfältige Blickwinkel und wechselnde Perspektiven.
  2. Kritische Medienkompetenz entwickeln: Lernen Sie, Informationen kritisch zu hinterfragen. Vor allem, wenn Sie aus unsicheren Quellen kommen. Was der „Meinungsführer“ in der Filterblase von sich gibt, ist keine sichere Quelle. Erst recht, wenn keine Herkunft der Informationen angegeben wird. Gerade die jenigen, die falsche Nachrichten verbreiten, um zu manipulieren, verweigern oft das Benennen von Quellen für Behauptungen. Da heißt es dann meist: „Das kannst Du gerne selbst googlen, das steht überall im Internet!“ Überprüfen Sie Fakten, hinterfragen Sie die Glaubwürdigkeit der Quellen und seien Sie sich der eigenen Voreingenommenheiten bewusst. Prüfen Sie, ob eine oder mehrere weitere Quellen die Nachricht aus der primären Quelle bestätigt. Im Journalismus ist das als Zwei-Quellen-Regel bekannt.
  3. Aktive Suche nach gegensätzlichen Ansichten: Suchen Sie bewusst nach Meinungen und Informationen, die sich von Ihren eigenen unterscheiden. Dies kann helfen, ein breiteres Verständnis verschiedener Themen zu entwickeln. Setzen Sie sich mit diesen Meinungen im Diskurs auseinander. Also nicht jemanden mit einer anderen Meinung ablehnen oder pöbeln, sondern diskutieren, sich austauschen. Eine Meinungsverschiedenheit kann eine sehr gesunde Sache sein. Damit meine ich nicht einen Streit, sondern den ursprünglichen Dissens. Man hat unterschiedliche Meinungen und geht trotzdem zusammen ein Bier trinken, um es mal etwas zu vereinfachen.
  4. Soziale Medien in den Einstellungen anpassen: Ändern Sie die Einstellungen in sozialen Medien, um eine breitere Palette von Inhalten zu erhalten. Personalisierungen füttern die Filterblase, deshalb: Deaktivieren Sie beispielsweise personalisierte Werbung und andere Personalisierungsfunktionen der genutzten Platform. Folgen Sie verschiedenen Gruppen oder Personen. Gerade auch solchen, die von ihren eigenen Themen und Meinungen abweichen. Lesen Sie über den Tellerrand hinaus.
  5. Dialog und Austausch fördern: Engagieren Sie sich in konstruktiven Diskussionen mit Menschen, die unterschiedliche Ansichten haben. Dies kann online oder in persönlichen Gesprächen geschehen. In den Sozialen Medien ist schreien, hetzen, beleidigen heute leider in vielen Debatten an der Tagesordnung. Sinn und Zweck dieser perfiden Taktik ist es, den anderen zum Schweigen zu bringen. Eben nicht in den Austausch und die Debatte zu kommen, sondern den anderen und seine Meinung zu unterdrücken. Gehen Sie nicht darauf ein. Debattieren Sie. Und unverbesserliche Schreihälse und Trolle kann man auf fast allen sozialen Medien auch einfach blockieren. Sie wissen schon, verschiedene Meinungen haben und trotzdem zusammen ein Bier trinken gehen.
  6. Reflektieren Sie das eigene Verhaltens: Reflektieren Sie auch immer wieder Ihr eigenes Kommunikationsverhalten. Achten Sie darauf, nicht selbst zur Verstärkung der Schweigespirale beizutragen, indem Sie unterschiedliche Meinungen zulassen, respektieren und fördern.
  7. Bildung und Aufklärung: Nutzen Sie Bildungsangebote, die Medienkompetenz und kritisches Denken fördern. Workshops, Kurse oder Selbststudium können hier hilfreich sein.
  8. Verwendung von Tools und Apps: Es gibt auch Tools und Apps, die dabei helfen können, Filterblasen zu durchbrechen, indem sie eine Vielzahl von Nachrichtenquellen und Perspektiven aggregieren.

Übrigens! Meta mit Facebook und die anderen Betreiber von sozialen Medien tun meist recht wenig bis garnichts gegen Filterblasen und für die Meinungsvielfalt. Denn die Mitglieder, die sich in diesen Filterblasen tummeln, sind meist lange und oft online und liefern damit die Ressource, mit der soziale Medien Geld Verdienen: Screentime! Denn wir Nutzer selbst sind das Produktm dass zum Beispiel Facerbook verkauft.

Unsere „Online-Zeit“ wird an die Werbeindustrie verkauft. Genau deshalb sollen die Algorithmen auf Facebook & Co vor allem eines machen: Uns möglichst lange vor dem Display halten, damit wir Werbung sehen und diese bestensfalls anklicken. Deshalb sind diese Allgorithmen quasi Keimzelle und Antrieb der Filterblasen, die dafür sorgen, das wir in unserem Denken bestätigt und belohnt werden und schön im goldenen Käfig sitzen bleiben. Filterblasen bringen gute Umsätze.

Eben als letzten Punkt haben wir Tools und Apps angesprochen. Es gibt mehrere davon, die darauf abzielen, Nutzern zu helfen, ihre Filterblasen zu durchbrechen und eine breitere Palette von Informationen, Perspektiven und Nachrichtenquellen zu erhalten. Tools, die Informationen aus diversen Quellen kuratieren. Hier eine kleine Auswahl an Beispielen:

  1. Feedly: Eine beliebte News-Aggregator-App, die es ermöglicht, Inhalte aus einer Vielzahl von Quellen zu abonnieren und zu organisieren. Feedly hilft dabei, unterschiedliche Nachrichtenquellen zu verfolgen und so ein breiteres Spektrum an Informationen zu erhalten.
  2. Flipboard: Eine App, die personalisierte Nachrichtenfeeds erstellt, aber auch die Möglichkeit bietet, Themen und Quellen zu erkunden, die außerhalb der üblichen Interessen liegen. Dies kann dabei helfen, vielfältige Perspektiven und Themen zu entdecken.
  3. AllSides: Diese Website bietet Nachrichten aus verschiedenen politischen Perspektiven (links, Mitte, rechts) an, um Nutzern zu helfen, ein ausgewogenes Verständnis von aktuellen Ereignissen zu erhalten.
  4. Ground News: Diese App hebt die Berichterstattung von derselben Nachricht durch verschiedene Nachrichtenquellen hervor. Sie zeigt, wie unterschiedliche Medien dieselbe Geschichte darstellen, was dabei helfen kann, Medienverzerrungen zu erkennen.
  5. Factiva: Ein professioneller Nachrichtenaggregator und eine Datenbank, die von Journalisten und Forschern genutzt wird, um Zugang zu einer breiten Palette von Quellen und Archiven zu erhalten.
  6. Pocket: Eine App, die es Nutzern ermöglicht, Artikel zu speichern, um sie später zu lesen. Pocket bietet auch Empfehlungen basierend auf dem, was andere Nutzer lesen.
  7. The Perspective: Eine Website, die darauf abzielt, vielfältige Perspektiven zu einem Thema zu präsentieren, um den Nutzern zu helfen, über ihre eigenen Meinungen und Vorurteile hinauszublicken.

Fazit: Schweigespirale und Filterblase sind die dunkle Seite der Macht

Man möge mir diese Star Wars-Analogie verzeihen, aber sie passt eben so gut. Die Wirkung von Filterblase und Schweigespirale sind jene Kräfte in den sozialen Medien, die einen Nutzer eben auf die dunkle Seite der Macht ziehen wollen.

DALL·E 2024 01 03 22.17.25 A cartoon of a dark evil spirit in the realm of social media trying to lure users to the dark side. The spirit is depicted as a shadowy ethereal fi
Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Theorie der Schweigespirale als auch das Konzept der Filterblasen in Kombination wichtige Aspekte im Zusammenhang mit der Wirkung sozialer Medien und digitaler Informations- und Kommunikationsmittel darstellen. Die Schweigespirale, die auf die Angst vor sozialer Isolation zurückgeht, wenn man eine Meinung vertritt, die scheinbar nicht der Mehrheitsmeinung entspricht, verstärkt das Phänomen der Filterblasen in sozialen Medien.

Filterblasen entstehen, wenn Algorithmen Nutzern Inhalte präsentieren, die hauptsächlich ihren bestehenden Meinungen und Interessen entsprechen um sie vor dem Bildschirm zu halten. Das kann zu einer eingeschränkten Sichtweise führen und das wierderum erklärt die wachsende Polarisierung der Gesellschaft. So entstehen die Echo-Kammern von teilweise extremen und extremistischen politischen Überzeugungen. Stichworte wären Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, die Querdenkerbewegung während Corona oder auch die Leugner des Klimawandels. Welche erschreckenden Ausmaße das im schlimmsten Falle nehmen kann, hat der schon erwähnte Strum auf das Capitol in Washington im Januar 2021 gezeigt.

Um aus diesen Teufelskreis aus Filterblasen und Schweigespirale auszubrechen, ist es wichtig, aktiv vielfältige Informationsquellen zu nutzen, kritische Medienkompetenz zu entwickeln, bewusst nach gegensätzlichen Ansichten zu suchen, in den Diskurs zu gehen. Aber auch ganz pragmatisch die Einstellungen seiner sozialen Medien zu prüfen und anzupassen sowie Tools und Apps wie Feedly, Flipboard, Pocket und so weiter zu nutzen. Die können dabei helfen, ein breiteres Spektrum an Nachrichten und Meinungen zu entdecken und unbewußt entwickelte Scheuklappen abzulegen.

DALL·E 2024 01 04 10.48.52 A humorous caricature in 16 9 aspect ratio depicting a person wearing blinders Scheuklappen in a playful and exaggerated style. The image shows a h
Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Insgesamt ist es für Individuen und Gesellschaften wichtig und auch heilsam, sich der Auswirkungen von Filterblasen und der Schweigespirale bewusst zu sein. Und mit diesem Bewußtsein aktive Schritte zu unternehmen, um aus eben diesen auszubrechen und ein ausgewogenes, breit aufgestelltes Verständnis und vielschichtige Perspektiven in der digitalen Informationslandschaft zu fördern.

Ich bin studierter Journalist & Autor und außerdem auch in der Erwachsenenbildung tätig. Ich arbeite als Newsmanager & Online-Redakteur bei der VRM und bringe außerdem umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Print-Medien und des Blattmachens mit. Seit dem Studium schon schreibe ich im Bereich lokaler und regionaler Themen. Außerdem bin ich in fachlichen Themen unterwegs. Ich betreibe unter anderem das Blog energiewende-tipps.de und das Dänemark-Blog tante-hilde.info. Mehr über mich auf lerg.de.