Von den Agrarsubventionen profitieren vor allem die großen Agrargiganten, die im industriellen Maßstab produzieren. Daher protestieren diese derzeit auch am lautesten. (Genberiert mit DALL-E via ChatGPT)
Konstruktiv

Agrasubventionen komplett streichen? Eine konstruktiv-journalistische Betrachtung

Spätestens seit der „Affäre mit der Fähre“, als ein wütender Mob von Landwirten, wohl vor allem auch aufgestachelt von potlischen Agitatoren vom rechten Rand, Wirtschaftsminister Habeck in Schlüttsiel nicht von einer Fähre steigen ließen und diese sogar stürmen wollten, rückt das Thema Agrasubventionen und deren geplanter Kürzung durch die Bundesregierung immer mehr den Fokus.

Zugegeben ein langer erster Satz. Da wäre zunächst das üble Regierungs- und Grünen-Bashing, wieder betrieben vom politisch rechten Rand – aber beispielsweise auch von einem Friedrich Merz (CDU), der die Grünen öffentlich als „Hauptgegner“ postuliert hat und ebenfalls platte Parolen liefert. Dann gibt es natürlich die Kritik an den geplanten – und zum Teil wieder zurück genommenen – Kürzungen. Aber es wird auch eine andere Kritik im Zuge dieser Debatte wieder lauter: Die Kritik an der seit Jahren eigentlich falschen Subventionspolitik im Bereich Landwirtschaft.

Wenn man diese Kritik an den Subventionen selbst knapp zusammenfassen wollte, wäre die folgende Aussage passend: Die Agrarsubventionen im aktuellen Zuschnitt machen die großen Agrarkonzerne noch größer und die kleinen und familiären Bauern kaputt. Die Subventionen ruinieren die Preise am Markt und verhindern nachhaltigen und ökologischen Anbau, da sie vor allem Massenproduktion zu Billigstpreisen fördern. Daher stelle ich heute mal die provokante Frage:

Sollten wir die Agrarsubventionen vollkommen abschaffen?

Natürlich kann und will ich auf diese Frage heute keine konkrete Antwort geben. Aber ich will diese Frage als sehr schönes Beispiel dafür ausbauen, wie konstruktiver Journalismus das Thema Agrarsubventionen in einem Artikel aufbereiten könnte. Wie würde konstrutiver Journalismus an eine solche Frage heran gehen? Schauen wir uns zuerst mal das tatsächliche Problem an, das diese falsche Subventionspoltik verursacht. Machen wir also erst einmal das, was auch die „herkömmliche“ Bericherstattung macht.

Agrarsubventionen schaden mehr, als das sie nutzen

Die Agrarsubventionen in der EU, einschließlich Deutschlands, sind ein komplexes und umfangreiches Thema. Im Jahr 2021 wurden von der EU über 55,7 Milliarden Euro an den Agrar- und Fischereisektor in den Mitgliedstaaten ausgezahlt, wobei Deutschland 6,7 Milliarden Euro erhielt. Diese Direktzahlungen stellen den größten Anteil im Haushalt der Europäischen Union dar. In Deutschland profitierten knapp 318.000 Landwirte und andere Empfänger von diesen Zahlungen, die oft einen großen Teil ihres Einkommens ausmachen. Zumindest bei einigen Landwirtschaftsbetrieben, nämlich den XXL-Betrieben.

Das Problem: Die Verteilung dieser Subventionen ist ausgesprochen ungleich. Ein erster Blick auf statistische Zahlen zeigt das zunächst nicht, da scheint alles in Ordnung zu sein. Denn in Deutschland lag die durchschnittliche Subvention für Landwirte in den vergangenen acht Jahren bei etwa 127.000 Euro pro Jahr. Dieser Durchschnitt bildet aber das massive Ungleichgewicht garnicht ab! Warum? Ganz einfach, die Zuweisung von Subventionen wird nach landwirtschaftlicher Fläche berechnet. Sprich ein großer Agrar-Industriebetrieb mit sehr bis extrem viel Fläche bekommt auch entsprechend hohe Subventionen ausgezahlt. Ein kleiner bäuerlicher Familienbetrieb mit wenig Fläche bekommt auch nur sehr wenig Subventionen. Konkret erhielt das oberste eine Prozent (1 %) der Empfänger fast ein Viertel aller Subventionen! Demgegenüber erhielt die gesamte untere Hälfte (50 %) der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe weniger als vier Milliarden Euro. Das macht durchschnittlich nur 200 Euro pro Betrieb pro Monat.

Der Fehler sind die Flächenprämien

In Bezug auf die Verteilung der Subventionen in Deutschland wurden und werden diese sogenannten Flächenprämien kritisiert. Nach dem Motto „haste viel , kriegste viel“ wird hier unabhängig von der Art und Weise der Bewirtschaftung einfach pro Fläche ausgezahlt. Die Basisprämie lag im Jahr 2021 bei 170,77 Euro pro Hektar, wobei die Landwirte durchschnittlich 271,05 Euro pro Hektar erhielten​​. Schauen wir uns jetzt die Verteilung der Betriebsgrößen in Deutschland an:

Die Größe landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland variiert deutlich. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland insgesamt 263.500 landwirtschaftliche Betriebe, wobei sich die Betriebsgrößen wie folgt verteilten:

  • Betriebe unter 5 Hektar: 21.600
  • Betriebe von 5 bis unter 10 Hektar: 44.600
  • Betriebe von 10 bis unter 20 Hektar: 52.600
  • Betriebe von 20 bis unter 50 Hektar: 61.400
  • Betriebe von 50 bis unter 100 Hektar: 45.200
  • Betriebe von 100 bis unter 200 Hektar: 24.900
  • Betriebe von 200 bis unter 500 Hektar: 9.300
  • Betriebe von 500 bis unter 1.000 Hektar: 2.400
  • Betriebe von 1.000 Hektar und mehr: 1.500

Die Mehrheit der Betriebe, etwa 86%, bewirtschaftet eine Fläche von maximal 100 Hektar. Im Durchschnitt verfügt ein landwirtschaftlicher Betrieb in Deutschland über eine Fläche von rund 63 Hektar. Nehmen wir die Durchschnittsprämie von 271,05 Euro pro Hektar, wären das bei den Betrieben durchschnittlicher Größe also 17.076,15 Euro Förderung.

Es ist auch auffällig, dass die Anzahl sehr großer Betriebe (insbesondere solche zwischen 200 und 500 Hektar) in den letzten Jahren zugenommen hat, während die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe rückläufig ist. Die kleinen werden weniger, die großen mehr. Diese Entwicklung zeigt den Trend zur Konzentration in der Landwirtschaft, bei dem größere Betriebe an Bedeutung gewinnen.

Und warum? Das Problem ist die ungleiche Verteilung der Subventionen. Große Unternehmen und landwirtschaftliche Riesen-Betriebe profitieren überproportional von den Subventionen, während kleinere Betriebe oft so wenig Unterstützung erhalten, das diese nicht reicht, um über die Runden zu kommen. Diese Ungleichheit kann dazu führen, dass kleinere Betriebe wirtschaftlich nicht überleben können, was wiederum die Vielfalt und Qualität der Agrarprodukte beeinträchtigen kann.

Nehmen wir also abermals die die Durchschnittsprämie von 271,05 Euro pro Hektar, dann bekommt ein Betrieb mit 500 Hektar Fläche bereits 135.525,00 Euro. Und die Spitze der Skala, die Betriebe mit 1000 und mehr Hektar bekämen demnach bei 1000 Hektar 271.050 Euro.

Quellen: Statistisches Bundesamt (2020) und Bundeszentrum für Ernährung (2020) [Bundeszentrum für Ernährung]

Zorniger Bauer Monster Traktor
Von den Agrarsubventionen profitieren vor allem die großen Agrargiganten, die im industriellen Maßstab produzieren. Daher protestieren diese derzeit auch am lautesten. (Genberiert mit DALL-E via ChatGPT)

Subventionspolitik hat viele negative Folgen

Die Auswirkungen der EU-Agrarsubventionen auf Preise und Qualität von Agrarprodukten sind vielschichtig und komplex. Die Subventionen wurden ursprünglich eingeführt, um die Produktivität in der Landwirtschaft zu steigern, den landwirtschaftlichen Bevölkerungen einen gewissen Lebensstandard zu sichern und die Versorgung mit bezahlbaren Lebensmitteln in Europa zu gewährleisten. Allerdings führte diese Politik im Laufe der Zeit zu einer Überproduktion bestimmter Agrarprodukte, was in Begriffen wie „Milchseen“ oder „Butterbergen“ in den 1970er und 1980er Jahren seinen Ausdruck fand.

Die Folge sind die Dumpingpreise, die für Agrarprodukte vor allem von großen Handels- und Discountketten bezahlt werden. Ob Milch oder andere Produkte, der Handel zahlt dem Landwirtschaftlichen Erzeuger nur extrem niedrige Preise, damit wir als Verbraucher den Liter Milch im Laden dann für weit unter einem Euro angeboten bekommen. Nehmen wir ein anderes konkretes Beispiel:

Im Januar 2024 lagen die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln, vorwiegend festkochend, in Deutschland bei etwa 33,22 Euro pro Dezitonne (dt), was 332,20 Euro pro Tonne entspricht. Diese Preise variieren jedoch zwischen 250 Euro und 420 Euro pro Tonne, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Qualität und Marktbedingungen. Diese Daten stammen von agrarheute.com. Schauen wir ganz kurz auf den Anbau. Durchschnittliche Erträge bei Kartoffeln können zwischen 30 und 60 Tonnen pro Hektar liegen. Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 40 Tonnen pro Hektar würde man für die Produktion einer Tonne Kartoffeln also etwa 250 Quadratmeter (0,025 Hektar) benötigen. Ein Landwirt kann also mit einem Kartoffelacker von einem Hektar Größe im Schnitt etwa 13.200 Euro Erlös (brutto) erwirtschaften.

In der Regel werden in gemäßigten Klimazonen wie in Deutschland Kartoffeln einmal pro Jahr geerntet. Die Pflanzzeit liegt typischerweise im Frühjahr, und die Ernte erfolgt etwa vier bis fünf Monate später, abhängig von der Sorte und den Wachstumsbedingungen. Eine mehrfache Ernte pro Jahr ist unter normalen Anbaubedingungen nicht möglich und üblich. Mit anderen Worten, der Landwirt steckt ein Jahr Arbeit in diesen einen Hektar Kartoffelacker und erlöst damit 13.200 Euro. Er braucht neben dem Traktor entsprechende Spezialgeräte, Saatgut, Diesel, Dünger und eventuell Spritzmittel und was weiß ich noch alles, um diese Kartoffeln anzubauen und marktreif zu machen.

Das das nur im großen und sehr großen Stil funktioniert beziehungsweise sich nur für XXL-Agrarbetriebe lohnt, liegt wohl auf der Hand. Und vom Risiko von Mißernten durch schlechtes Wetter, Schädlingsbefall und so weiter haben wir noch garnicht gesprochen. Und dann kassieren nur die ganz großen Betriebe reichlich Subventionen. Das in der Werbung immer noch bemühte Klischee-Bild vom familiären Bauern, der morgens auf seinem idyllischen Hof mit den Hühnern aufsteht ist eine Täuschung. Heutzutage überwiegt in der Landwirtschaft die Produktion im industriellen Maßstab.

Durch Agrarsubventionen werden Probleme auch exportiert

Ein weitere Hauptkritikpunkt an den EU-Agrarsubventionen ist, dass sie den Markt verzerren und zur Überschussproduktion verleiten. Agrarprodukte aus der EU, wie Milch und Getreide, werden teilweise zu Preisen exportiert, die weit unter den Produktionskosten liegen! Das ist überhaupt nur über Subventionen machbar. Dies hat dann negative Auswirkungen auf die Märkte in Entwicklungsländern, wo heimische Produzenten mit den niedrigen Preisen der importierten EU-Produkte nicht konkurrieren können. Da wird Milchulver tonnenweise billigst nach Afrika exportiert und dort dann verkauft, sodass die heimische Milchwirtschaft ohne jede Chance auf Absatz ihrer Produkte ist. Diverse Agrarprodukte, die vor Ort in diesen Ländern völlig problemlos angebaut werden können, werden von der EU kaputt exportiert. Agrarkonzerne aus der EU treiben damit die Verarmung in diesen Ländern voran. Bauern, die beispielsweise in nordafrikanschen Ländern nicht mehr existieren können und aufgeben, gehen als Wanderarbeiten unter anderem nach Südspanien, wo sie dann zu eklatanten Dumpinglöhnen und prekärer bis illegaler Beschäftigung und Arbeitsbedingungen die Agrarprodukte anbauen und ernten, die sie selbst in der Heimat dank der Subventionen nicht mehr anbauen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EU-Agrarsubventionen anfangs vielleicht positive heute aber eher negative Auswirkungen auf die Preise und Qualität der Agrarprodukte haben. Sie sollten eigentlich zur Sicherung der Lebensmittelversorgung in Europa beitragen, haben aber zu massiven Marktverzerrungen im Inland, in der EU, aber auch im Exportgeschäft geführt. Und das Massenproduktion zugunsten voll Billigstpreisen nicht mit Umweltschutz und nachhaltigem Anbau in Einklang zu bringen ist, liegt auf der Hand. Das Thema Umwelt wollen wir hier nicht auch noch ausarbeiten, sonst würde der Artikel zu lang.

All das verdeutlicht, dass die Agrarsubventionen in Deutschland und der EU nicht nur komplex, sondern auch umstritten und reformbedürftig sind, insbesondere in Bezug auf ihre Verteilung und Effizienz. Kleinere Betriebe profitieren kaum, größere Agrarunternehmen hingegen sehr.


Ok, machen wir hier mal einen Schnitt. Alles, was ich hier ab der Überschrift "Agrarsubventionen schaden mehr, als das sie nutzen" ge- und beschrieben habe, entspricht einem Artikel, wie wir ihn in der "klassichen Berichterstattung" finden. Dem Leser wird ein Problem dargestellt und er bekommt Beispiele dafür, welche negativen Auswirkungen dieses Problem hat. Ein Ausblick auf Besserungen findet entweder nur rudimentär oder garnicht statt.

Zornige Bauern auf Traktoren
Protestieren die Landwirte für Agrarsubventionen, die eigentlich tatsächlich abgeschafft oder massiv reformiert werden müssen? (Karikatur generiert mit DALL-E via ChatGPT)

In diesem Beispiel wird der Leser sozusagen mit der Erkenntnis allein gelassen, dass die Agrarsubventionen, für deren Beibehaltung die Bauern derzeit so vehement protestieren, eigentlich eine ziemlich falsche und in vielerlei Hinsicht schädliche Angelegenheit sind. Der Leser hat erfahren, dass die aktuellen Agrarsubventionen kleine Bauernhöfe massiv benachteiligen, sodass diese irgendwann aufgeben und immer mehr Agrarindustrieriesen übrig bleiben. Er hat gelernt, dass die Subventionen das Preisdumping fördern, sodass Agrarprodukte teilweise sogar unterhalb der Produktionskosten in den Handel oder den Export gebracht werden. Er weiß jetzt, dass Landwirtschaftsbetriebe im Prinzip nur noch durch Massenproduktion funktionieren und wirtschaftlich überleben können und das dabei Nachhaltigkeit, ökologischer und ressourcenschonender Anbei auf der Strecke bleiben. Mit diesem negativen Gesamteindruck lässt ein solcher Bericht den Leser dann gewissermaßen sitzen.

Wie funktioniert hier der Ansatz des konstruktiven Journalismus?

Genau das, den Leser mit einem negativen Gesamteindruck sitzen lassen, macht der konstrutkive Journalismus nicht. Die Beschreibung des Ist-Zustandes und dessen Folgen ist sozusagen nur der Auftakt, die Grundlage. Die zentrale Fragestellung im konstruktiven Journalismus lautet: "Wie können wir über Probleme berichten und gleichzeitig Lösungen, Möglichkeiten und positive Entwicklungen aufzeigen?" Und so könnte ein solcher konstrutkiver Bericht über das Thema der Agrarsubventionen eben mit der ganz zu Beginn bereits eingeführten Überschrift "Sollten wir die Agrarsubventionen vollkommen abschaffen?" beginnen. Nach einer kurzen Einleitung beispielsweise mit einem aktuellen Bezug zu den derzeitige Bauernprotesten, wird dann zunächst das Problem mit seinen Folgen und Auswirkungen geschildert. So wie ich das bis zum "Schnitt" aufbereitet habe. Aber daran schließt sich dann der konstruktive Teil an!

Wie sieht dieser konstruktive Teil in diesem Fall aus? Eigentlich ganz einfach. Es wird beleuchtet, was sich ändern muss, um das Problem zu beseitigen und die Situation zu verbessern. So könnte beispielsweise ein Experte zu Wort kommen, der erläutert, wie die Subventionspolitik geändert werden muss. Der darstellt, dass eine Abkehr von reinen Flächenprinzip sehr wichtig ist. Aber nicht nur das. Der konstruktive Reporter würde auch auf die Suche nach bereits auf den Weg gebrachten Änderungen gehen. Und die gibt es:

Ausrichtung der Subventionspolitik auf faire, grüne und umweltfreundliche Produktion und kleinere Betriebe

So wurde bereits beschlossen, die zukünftige Agrarsubventionspolitik der EU für den Zeitraum von 2023 bis 2027 auf eine fairere, grünere und leistungsbezogenere Ausrichtung zu konzentrieren. Zu den Schlüsselbereichen der Reform gehören umweltfreundlichere Ansätze, die Umverteilung der Einkommensstützung, um kleinere Betriebe besser zu unterstützen, sowie die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ein besonderer Fokus liegt auf dem europäischen Grünen Deal, der Biodiversitätsstrategie und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“. Mindestens 25 % des Budgets für Direktzahlungen sind für Öko-Regelungen "Eco-Schemes" vorgesehen, und mindestens 35 % der Mittel für ländliche Entwicklung sollen Klimaschutz, Biodiversität, Umwelt und Tierwohl unterstützen. Darüber hinaus sollen bis zu 15 Prozent der Gelder aus der ersten Säule (Direktzahlungen) in die zweite Säule (Umweltprogramme) umgeschichtet werden​. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission.

Mit anderen Worten, die Reformbemühungen der EU deuten darauf hin, dass ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Unterstützung und Nachhaltigkeit angestrebt wird. Die Subventionspolitik der EU ändert sich mittlerweile mit einem stärkeren Fokus auf Umweltschutz, Tierschutz und Gesundheit. Zukünftige Subventionszahlungen sollen nicht mehr ausschließlich an die Produktion und Fläche gekoppelt sein, sondern auch Umweltaspekte berücksichtigen. Diese Änderungen zielen darauf ab, umweltschonendes Wirtschaften zu fördern und zur Erhaltung der Landschaft beizutragen.

Mit anderen Worten, der konstruktiven Journalismus kann hier schon ganz konkrete erste Lösungenansätze seitens der EU und Politik für das Problem recherchieren, aufbereiten und dem Leser/Zuschauer präsentieren. Der Journalist kann seinem Leser also sagen "Schau mal, da tut sich bereits etwas, damit das Ganze besser wird." Aber damit nicht genug, denn neben der Darstellung bereits beschlossener Änderungen können wie schon erwähnt auch Experten zu Wort kommen, die darlegen, was sich außerdem noch ändern muss. Wo die Reformen nicht weit genug gehen. Und die eben auch die Frage beantworten, ob es sinnvoll wäre, Agragsunventionen vielleicht weitgehend oder vollständig abzuschaffen und auf die Selbsregulierung des Marktes zu setzen.

Fazit: Konstruktiver Journalismus bietet eine Perspektive auf eine Entwicklung oder Zukunft

Konstruktiver Journalismus geht über die bloße Berichterstattung von Fakten und Ereignissen hinaus, indem er auch Lösungsansätze, Perspektiven und mögliche Zukunftsszenarien aufzeigt. Anstatt sich ausschließlich auf den Status quo, die Probleme und negative Aspekte zu konzentrieren, beleuchtet konstruktiver Journalismus, wie Herausforderungen angegangen werden können und welche positiven Entwicklungen möglich sind.

Konstruktiver Journalismus zielt darauf ab, ein umfassenderes Verständnis für komplexe Themen zu schaffen, indem er neben den Herausforderungen auch Chancen und Lösungen darstellt. Dieser Ansatz fördert ein tieferes Verständnis für die Themen und kann dazu beitragen, eine motiviertere und engagiertere Öffentlichkeit zu schaffen. Durch das Aufzeigen von positiven Entwicklungen und potenziellen Lösungen bietet konstruktiver Journalismus eine hoffnungsvolle Perspektive auf die Zukunft und regt die Leserinnen und Leser an, aktiv an der Gestaltung einer besseren Welt teilzunehmen.

In unserem heutigen Beispiel wäre das eben der Ausblick darauf, wie sich die bisher negativen Auswirkungen von Agrarsubventionen durch neue Denkweisen bei der Vergabe der Förderungen, durch umfangreiche Reformen und weitere Maßnahmen beseitigen lassen und wie man den Agrarsektor besser und zukunftsfähiger aber vor allem auch ökologischer und nachhaltiger aufstellen kann.

Ich bin studierter Journalist & Autor und außerdem auch in der Erwachsenenbildung tätig. Ich arbeite als Newsmanager & Online-Redakteur bei der VRM und bringe außerdem umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Print-Medien und des Blattmachens mit. Seit dem Studium schon schreibe ich im Bereich lokaler und regionaler Themen. Außerdem bin ich in fachlichen Themen unterwegs. Ich betreibe unter anderem das Blog energiewende-tipps.de und das Dänemark-Blog tante-hilde.info. Mehr über mich auf lerg.de.