Ran ans Mikrofon! Podcasts als journalistisches Format. (Foto: Pixabay)
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Ran ans Mikrofon! Podcast als journalistisches Format

Podcasts sind heute gewisser Maßen der „heiße Scheiß“ und ebenso in aller Munde wie auf oder in immer mehr Ohren. Gerade auch bei den Medien als journalistisches Format. Viele Medien wollen 2024 mehr Podcasts anbieten. Dabei ist das Konzept des Podcasts eigentlich technisch schon fast ein richtig alter Hut. Warum das? Erfunden hat das Prinzip im Jahr 2000 Tristan Louis und als Pionier des Genres gilt Dave Winer der die Idee von Louis nur leicht abgewandelt erstmals umsetzte. Anfangs wurde das Ganze noch als Audioblogging bezeichnet, aber der von Apple im Oktober 2001 vorgestellte iPod wird als Auslöser für den Namen „Podcast“ verdächtigst.

Allerdings gibt es in Bezug auf den Name auch andere Herleitungen. Denn es handelt sich auch um ein Kofferwort, also einem aus zwei Begriffen bestehenden Kunstwort. POD steht für „play on demand“ (abspielen nach Bedarf) und CAST leitet sich von Broadcast ab, dem englischen Wort für Rundfunk.

Etwas „wikipedisch“ formuliert sind Podcasts eine Serie von Audiodateien, die der Nutzer über das Internet abonniert und nach eigenem Gusto abhören kann. Statt zu einer bestimmten Zeit die Livesendung eines Radiosenders zu hören, konsumiert der Podcast-Nutzer seine „Sendung“ , wann, wo und wie er will. Da wäre es wieder: Play on demand.

Podcasts als journalistisches Format

Podcasts haben sich in den Medien längst als eigenes journalistisches Format etabliert und erfreuen sich als solches wachsender Beliebtheit. Der große Vorteil sind die minimalen Einstiegshürden, denn einen podcast kann man im Prinzip schon mit einem Smartphone aufnehmen und verbreiten. Es braucht – zumindest zu Beginn – keine komplexe Aufnahme-, Studio- und Sendetechnik.

Ein Gastgeber – Host – präsentiert

Damit bieten Sie Journalisten die Freiheit, schnell und einfach eigene Podcast-Sendungen an den Start zu bringen. Journalisten können komplexe Themen tiefgehend erörtern und dabei eine persönliche Verbindung zum Publikum aufzubauen, die in traditionellen Medien oft verloren geht. Wie kommt diese Verbindung zustande? Fast immer wird mit dem Prinzip des „Hosts“ gearbeitet, also einem festen Gastgeber, der seine Hörer regelmäßig begrüßt. Vergleichbar mit einem fester Moderator einer Radiosendung. Nur ist der Podcast eben keine oft musiklastige Radiosendung, die gelegentlich durch eine kurze Moderation unterbrochen wird. Der Podcast ist typischerweise ein wortlastiges Format, also eine Talk-Sendung. Es wird viel geredet. Sehr viel. Und der Nutzer hört bewusst, willentlich und gerne zu. Daher bietet sich ein Podcast als Erzählformat an.

Durch diese intime und einnehmende Natur des Audioerlebnisses entsteht ein unmittelbarer Dialog mit den Zuhörern, der Debatten anregt und die Grenzen der Berichterstattung erweitert. Die Flexibilität des Mediums ermöglicht es, Geschichten in ihrem natürlichen Rhythmus und vor allem auch ausführlich zu entfalten und Nuancen zu erforschen, die in anderen schnell getakteten Formaten meist nicht zur Geltung kommen. In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird, schaffen es Podcasts, Hörer zu fesseln und gleichzeitig die journalistische Qualität zu bieten. Dieser Mehrwert macht Podcasts zu einem unverzichtbaren Werkzeug für moderne Journalisten, die ihre Botschaft wirkungsvoll und nachhaltig vermitteln wollen.

Angebot
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Das RØDECaster Pro II ist ein hochentwickeltes All-in-One Audio Production Studio, das speziell für Content Creator wie Podcaster, Streamer und Musiker konzipiert wurde, und zeichnet sich durch Studio-Audioqualität, einfache Bedienbarkeit, vielfältige Anschlussmöglichkeiten einschließlich Bluetooth und Dual USB-C, sowie fortschrittliche Audioverarbeitungsfunktionen aus, die es ermöglichen, professionelle Aufnahmen mit Leichtigkeit zu erstellen.

Wenn man das Thema Podcast für sich erschlossen hat, diese regelmäßig anbieten und „technisch“ ausbauen möchte, macht die Investition in ein bisschen Studiotechnik Sinn. Keine Sorge, ich rede nicht von zigtausenden Euro für ein Hightech-Tonstudio. Ein auf Podcasts ausgelegter „Produktions-Mischer“, ein gutes Mikrofon – oder zwei, wenn man häufig Gäste zum Interview hat – genügen in der Regel. Mein eigenes Setup ist der RØDECaster Pro, der Vorgänger des oben beworbenen RØDECaster Pro II, und ein gutes Kondensatormikrofon und ein Mikrofonarm. Das reicht für meinen Bedarf aus. Ich habe noch ein älteres Kondesnatormikrofon als Reserve, dass bei Interviews zum Einsatz kommt.

Ein paar spannende Fakten und Zahlen zu Podcasts

Hier habe ich Dir mal einige aktuelle Fakten und statistische Daten zur Entwicklung von Podcasts zusammengestellt, die zeigen, wie spannend und attraktiv Podcasts auch als Medienformat sind:

  • Nutzerverhalten: Eine Mehrheit der Nutzer (79,8% der Gesamtnutzer) hört Podcasts während des Pendelns zur und von der Arbeit. Das Smartphone sind dabei das Hauptmedium für den Podcast-Konsum, wobei 54% der Nutzer ein Smartphone aus dem Apple-Ökosystem haben und 43% ein Gerät mit Android verwenden. Intelligente Lautsprecher werden ebenfalls verwendet, und es wird erwartet, dass deren Nutzung in den kommenden Jahren zunimmt, wenn die Technologie allgemein zugänglicher und erschwinglicher wird​​. Andere hören Podcasts während der Hausarbeit. Immerhin 58.9% der Nutzer hören in ihrer Freizeit Podcasts.
  • Nutzungssituationen: Die meisten Nutzer (60%) hören Podcasts über mobile Endgeräte, was die ständige Verfügbarkeit von Podcasts für die Nutzer unterstreicht​​. (Quelle)Podcasts werden zu verschiedenen Gelegenheiten gehört: 16% der Hörer lauschen beim Sport, satte 39% beim Autofahren, 24% beim Spazierengehen und 27% in öffentlichen Verkehrsmitteln​​. (Quelle)
  • Hörverhalten: 63% der deutschsprachigen Podcast-Hörer konsumieren täglich Podcasts. Fast die Hälfte hört Podcasts seit mindestens drei Jahren, und die Gründe dafür sind vor allem Informationen (83%), Weiterbildung (79%) und Unterhaltung (77%)​​. (Quelle)
  • Nutzungsdauer: Mindestens sieben Stunden pro Woche hören 82,4 % der Nutzer Podcasts. Weitere 22,4% bringen es sogar auf mindestens 22 Stunden pro Woche, was drei Stunden am Tag bedeutet. (Quelle)
  • Verbreitung: Die meisten Hörer (64 %) finden Podcasts über soziale Medien. Bei den genutzten Podcast-Playern/Diensten hat Apple Podcasts den größten Anteil von 38,2% an mobilen Apps​​.
  • Unternehmens-Podcasts: Unternehmens-Podcasts können die Kundeneinbindung und -zufriedenheit stärken, wenn sie die Werte der Marke widerspiegeln und den Hörern echten Mehrwert bieten. Es wird empfohlen, dass Marken eher langfristige Kollaborationen mit passenden Podcasts eingehen statt eigene Unternehmens-Podcasts zu produzieren​​.
  • Monetarisierung: Das beliebteste Monetarisierungsmodell bei Podcast-Creators ist Werbung, insbesondere eine Mischung aus „Host Reads“ – der Gastgeber/Moderator liest selbst den Werbeblock vor und Podcast Spots, also einem eingespielten Werbespot. Host Reads bieten viel Freiraum in der Gestaltung und bei der Auswahl der Marken, während Podcast Spots keine Arbeit für die Creator bedeuten und laufend für Einnahmen sorgen können​​.
  • Podcasts sind ein Geschäftsmodell: Musik-Streaming-Unternehmen haben den Podcast-Boom für sich entdeckt und wollen diesen Markt erschließen. Dafür hauen sie richtig viel Kohle raus. Spotify zahlte 340 Millionen US-Dollar für die Akquisition von zwei der größten Podcasting-Unternehmen: Gimlet Media, Parcast und Anchor. Mit diesen Akquisitionen steht Spotify auf Platz zwei hinter Apple als zweitgrößte Podcast-Plattform.
  • Werbung in Podcasts sind sehr akzeptiert: 71% der Befragten einer Umfrage akzeptieren Werbung in Podcasts, wenn diese im Gegenzug kostenfrei bleiben. (Quelle) Andere Quellen melden, dass sogar 92% der Hörer Werbung in Podcasts akzeptieren (Quelle). Zudem, dass 75% der Nutzer durch Podcast-Werbung neue Marken kennengelernt haben. Die Werbeakzeptanz ist bei häufigen Podcast-Hörern höher, besonders wenn die Werbung zum Inhalt des Podcasts passt​​. (Quelle)
  • Branded Podcasts: 35% der Befragten hören Branded Podcasts, und 85% interessieren sich besonders für Themen, die für sie relevant sind. Die Bekanntheit des Hosts spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für 44% der Hörer​. (Quelle)
Viele Nutzer hören ihre favorisierten Podcasts sehr bewußt. (Karrikatur erzeugt mit Midjourney)
Viele Nutzer hören ihre favorisierten Podcasts sehr bewußt. (Karrikatur erzeugt mit Midjourney)

Hier einige Vorteile und Nachteile von Podcasts:

Vorteile von Podcasts:

  1. Authentizität und Lebensnähe: Podcasts können Emotionen und persönliche Erfahrungen authentischer als schriftliche Formate ausdrücken. Das auch, weil sie oft sehr bewußt gehört und genutzt werden.
  2. Ausdrucksstärke der menschlichen Stimme: Die menschliche Stimme kann eine große Palette an Emotionen vermitteln und so eine persönliche Nähe zum Zuhörer schaffen. Nutzer hören ihrem Gastgeber gerne zu.
  3. Zeit- und Ortsunabhängigkeit: Podcasts können jederzeit und überall konsumiert werden, was eine hohe Flexibilität für den Nutzer bedeutet. Es genügt ein Smartphone samt Kopfhörer, was auch die typischste Nutzungsform ist.
  4. Aufmerksamkeitslenkung und Aktivierung: Durch die Fokussierung auf das Zuhören können Podcasts die Aufmerksamkeit steuern und das Aktivierungsniveau positiv beeinflussen.

Nachteile von Podcasts:

  1. Hohe Konzentrationsanforderung: Die Konzentration auf rein auditive Informationen kann für manche Nutzer herausfordernd sein. Vor allem bei komplexen Inhalten oder (zu) langen Sendungen.
  2. Schlechte Durchsuchbarkeit: Audiodateien sind meist nicht so einfach zu durchsuchen wie Text, was das Auffinden spezifischer Informationen erschwert.
  3. Kompetenzillusion: Die Gefahr besteht, dass Inhalte nicht tiefgehend verarbeitet werden, wenn Podcasts nebenbei gehört werden, was zu einer falschen Einschätzung der eigenen Lernleistung führen kann​​.

Wenn Du dich für das Thema Podcast vor allem aus der „Macher-Perspektive“ interessierst und überlegst, einen eigenen Podcast an den Start zu bringe, dann darf ich Dir – Achtung Werbeblock 🙂 – das Buch ans Herz legen, dass ich dazu geschrieben habe. In meinem „Podcast-Kompass für Anfänger“ findest Du geballtes wissen, um mit einem eigenen Podcast durchstarten zu können. Mehr dazu hier auf meiner Internetseite.

Fazit zum Podcast als journalistisches Format

Podcasts als journalistisches Format bieten eine einzigartige Plattform für die Tiefenrecherche und das Storytelling. Journalisten können mit Podcasts ausführlich über Themen berichten, Hintergründe beleuchten und komplexe Sachverhalte in einer Reihe von Episoden aufschlüsseln. Eines meiner liebsten Beispiele hier ist der Podcast „Alles gesagt“ von der Zeit. In diesem „unendliche Interviewpodcast“ nehmen sich die beiden Gastgeber sehr viel Zeit für ihre Gesprächspartner. Manche dieser Episoden dauern über acht Stunden.

Podcasts ermöglichen es, Interviews in voller Länge zu präsentieren, verschiedene Perspektiven zu bieten und die Stimmen der Betroffenen direkt zu Wort kommen zu lassen. Dabei können sie sowohl investigativen Journalismus als auch Human Interest-Geschichten umfassen. Die serielle Natur von Podcasts fördert zudem die Bindung zum Publikum durch regelmäßige Veröffentlichungen. Zudem ermöglichen es Podcasts, aktuelle Ereignisse schnell aufzugreifen und Inhalte zeitnah zu publizieren, was sie zu einem dynamischen Werkzeug in der modernen Medienlandschaft macht. So gibt es viele Medienhäuser, die die wichtigsten Nachrichten des Tages als täglichen Podcast anbieten.

Der Podcast-Kompass für Anfänger: Podcast – erfolgreich starten, aufnehmen, produzieren, begeistern und wachsen.
Du möchtest in die faszinierende Welt des Podcastens eintauchen und deinen eigenen Podcast starten, der Hörer begeistert und wächst? Der „Podcast-Kompass“ ist Dein unverzichtbarer Wegweiser auf dieser aufregenden Reise! In diesem umfassenden Leitfaden enthülle ich Dir Schritt für Schritt die Geheimnisse eines erfolgreichen Podcasts. Ganz gleich, ob Du absoluter Anfänger bist oder schon erste Erfahrungen als Podcaster hast, praxiserprobten Techniken und bewährten Strategien werden Dir helfen, deinen Podcast an den Start oder auf das nächste Level zu bringen.

Ich bin studierter Journalist & Autor und außerdem auch in der Erwachsenenbildung tätig. Ich arbeite als Newsmanager & Online-Redakteur bei der VRM und bringe außerdem umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Print-Medien und des Blattmachens mit. Seit dem Studium schon schreibe ich im Bereich lokaler und regionaler Themen. Außerdem bin ich in fachlichen Themen unterwegs. Ich betreibe unter anderem das Blog energiewende-tipps.de und das Dänemark-Blog tante-hilde.info. Mehr über mich auf lerg.de.