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Blick auf den Bericht „Cision State of the Media 2023“

Der Bericht „Cision State of the Media 2023“ von Cision blickt auf die Selbstwahrnehmung der Branche oder besser der Journalisten. Das Unternehmen erstellt diesen Bericht jedes Jahr. Für den 14. jährlichen „State of the Media“ Report hat das Kommunikationsunternehmen mehr als 3.100 Journalisten aus 17 Ländern weltweit – darunter auch Deutschland – befragt. Der Bericht liefert detaillierte Einblicke in die aktuellen Trends, Entwicklungen aber auch Herausforderungen und „Sorgen“ im Journalismus, in den Meiden und in der Kommunikation. Und zwar betrachtet State of the Media das aus der Perspektive der Protagonisten.

Die Umfrage und der Bericht decken dabei verschiedene Themen ab. Dazu gehören die Bedeutung von Daten im Journalismus, die Zunahme von visuellem und interaktivem Storytelling, die Rolle von sozialen Medien und Plattform-Kompetenz sowie die Entwicklung der Beziehungen zwischen Journalisten und PR-Fachleuten. Heute wollen wir vor allem das betrachten, was die Journalisten in der Befragung als die größten Herausforderungen betrachten, also was ihnen besonders Sorgen bereitet.

State of the Media: Die größten Herausforderungen im Journalimus

Die größten Herausforderungen und Sorgen im Journalismus allgemein, die im „Cision State of the Media 2023“ Bericht identifiziert wurden, sind die folgenden „Top 5“:

  1. Die Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle und die Bekämpfung des „Fake News“-Vorwurfs (27% der Befragten).
  2. Fehlendes Personal und Ressourcen (20 % der Befragten).
  3. Sinkende Werbe- und Vertriebseinnahmen (20% der Befragten).
  4. Aufstieg der sozialen Netzwerke und der Einfluss von Influencern und das beide die traditionellen Medien umgehen (19% der Befragten).
  5. Die unscharfe Trennung zwischen werblichen und redaktionellen Inhalten (11% der Befragten)

Zusätzlich dazu äußerten viele Journalisten Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit in der journalistischen Berichterstattung, dem Kampf gegen Fehlinformationen und dem Erhalt des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Medien. Es gab aber außerdem auch Sorgen darüber, ob der Journalismus mit der KI konkurrieren oder Wahrheit und Objektivität in der Berichterstattung aufrechterhalten kann, da immer mehr Medien KI-basierte Technologien nutzen​​​​. Das also sind zunächst einmal die Erebnisse für die Gesamtheit aller befragten 3.100 Journalisten aus den 17 Ländern. Werfen wir nun einen Blick auf Deutschland:

Die zweite Frage in Sachen Herausforderung des Cision Reports State of the Media richtete sich direkt an die Journalisten selbst. Die Frage lautete: Was war Ihre größte Herausforderung als Journalist*in in den letzten 12 Monaten? Dabei kam eine „Top 5“ heraus:

  1. Die Aufrechterhaltung des Arbeitspensums bei gleichzeitigem Personalabbau und reduzierten Ressourcen (38% der Befragten).
  2. Die Abwägung darüber, über wichtige Themen zu berichten oder wirtschaftlich effektiv zu arbeiten (22% der Befragten).
  3. Die Auseinandersetzung mit Fehlinformationen (13 % der Befragten)
  4. „Andere“ Herausfoderungen (11 % der Befragten)
  5. Die Politisierung der Medien (10 % der Befragten)

Was waren die „anderen“ Herausforderungen (Top 4). Der Bericht State of the Media zitiert dazu einige Beispiele:

“Anpassung an sich ändernde Publikumsinteressen”. 

“Die wilde Instabilität der sozialen Netzwerke (insbesondere Twitter) und der Suchmaschinen (Google), die mit einfachen Algorithmus-Änderungen regelmäßig den Ausschlag zum Positiven oder Negativen geben.” 

“Bestimmung der wichtigsten Nachrichten, die geteilt werden sollen, im Rahmen der verfügbaren Zeit und des verfügbaren Raumes.” 

“Über die Entwicklungen in meinem Bereich auf dem Laufenden bleiben”. 

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Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Die größten Herausforderungen im Journalimus in Deutschland

Das waren bisher die Ergebnisse der Studie State of the Media insgesamt, also quasi durch die „weltweite“ Brille berichtet. Den Cision State of the Media-Bericht 2023 gibt es aber auch mit einer Auswertung für Deutschland. Daher betrachten wir jetzt den Themenkomplex „Herausforderungen“ für Deutschland. In Deutschland wurden rund 250 Journalistinnen und Journalisten befragt. Hier die vier wesentlichen Antworten zunächst auf die Frage „Was war Ihrer Meinung nach in den vergangenen 12 Monaten die größte Herausforderung für den Journalismus?„:

  1. Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle / Bekämpfung des „Fake News“-Vorwurfs. (31,7%. der Befragten)
  2. Sinkende Werbe- und Vertriebseinnahmen (22,4% der Befragten)
  3. Fehlendes Personal und Ressourcen (14,2% der Befragten)
  4. Unscharfe Trennung zwischen redaktionellen und werblichen Inhalten (9,8%​ der Befragten)​

Und auch hier wurden die Journalisten ebenfalls nach ihren persönlichen Herausforderungen befragt. Deshalb hier die Anworten aus State of the Media auf die Frage „Nun zur persönlichen Sicht: Was war Ihre größte Herausforderung als Journalist*in in den letzten 12 Monaten?

  1. Aufrechterhaltung des Arbeitspensums bei gleichzeitigem Personalabbau und reduzierten Ressourcen (42,6% der Befragten)
  2. Abwägung über wichtige Themen zu berichten oder wirtschaftlich effektiv zu arbeiten (17,4% der Befragten)
  3. Schwierigkeiten beim Erreichen von Kommunikationsprofis oder Quellen aufgrund von Homeoffice bzw. weil sie nicht im Büro sind (9,1% der Befragten)
  4. Auseinandersetzung mit Fehlinformationen (7,9% der Befragten)
  5. Politisierung der Medien: (6,6%​ der Befragten)​

Fehlendes Personal und knappe Ressourcen werden zum Problem

In beiden Fragen, also denen nach den Herausforderungen im Journalismus insgesamt und denenfür den einzelnen Journalisten, taucht sowohl bei den „internationalen Gesamtergebnissen“ als auch bei der Befragung in Deutschland bei State of the Media der gleiche Punkt mit hoher bis sehr hoher Priorität auf: Fehlendes Personal beziehungsweise Personalabbau und knappe Ressourcen. Der Bericht beleuchtet auch, welche Auswirkungen die Befragten durch diese Herausforderung verspüren.

Die schrumpfenden Redaktionen führen zu einer erhöhten Aus- und Überlastung derer, die dort arbeiten. Das führt einmal dazu, dass Journalisten oft mit mehreren Themen jonglieren müssen, wobei sie ein hohes Arbeitspensum bewältigen und dennoch dringende Deadlines einhalten müssen. Fast die Hälfte der befragten Journalisten (45%) decken fünf oder mehr Themengebiete ab, und die gleiche Anzahl der Befragten arbeitet an sieben oder mehr Beiträgen pro Woche.

In der Umfrage geben 33% der Journalisten an, sogar zehn oder mehr Beiträge parallel zu bearbeiten. Dies führe vor allem dazu, dass Journalisten nur wenig bis keine Zeit haben, Geschichten gründlich zu recherchieren. Die Befragten sind besorgt um die Genauigkeit der journalistischen Berichterstattung oder stellen fest, dass diese durch die Überlastung abnimmt.

Es kommen weitere Belastungen dazu. So nennen die Befragten in der Studie State of the Media eine Zunahme der Kommunikation: Die Anzahl der eingehenden E-Mails und Themenvorschläge steigt bei weniger Personal für jeden einzelnen, was mehr Zeit für das Sichten und Bewerten dieser Informationen erfordert. Und das geht laut Auskunft der Befragten auch mit einem Verlust guter und relevanter Informationen einher. Aufgrund der Flut an Informationen und zu bearbeitenden Themen ist es möglich, dass wichtige und relevante Informationen übersehen oder nicht angemessen berücksichtigt werden​​.

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Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Mit anderen Worten: Die Schere zwischen Quantität und Qualität klafft immer weiter auseinander. Immer weniger Redakteure müssen immer mehr Themen stemmen und das geht zu Lasten der journalistischen Qualität.

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Die KI als Retter, Lückenbüßer oder Ersatz?

Fehlendes Personal und weitere Abbau von Personal und grubdätzlich fehlende Ressourcen sind also ein ganz wesentlichen Problem im Journalismus und Journalisten laut der Ergebnisse des Berichtes State of the Media. Seit Anfang 2023 haben wir eine rasante Entwicklung bei der KI beobachtet. Schon im Januar und Fewbruar 2023 habe ich beispielsweise ausgetestet, wie sich ChatGPT dabei schlägt, aus behördlich-spröde formulierten Polizeimeldungen anständige journalistische Nachrichten zu formulieren. Die „Performance“ der KI dabei ist tatsächlich gut und „sendefähig“. Taugt die KI also als Hilfe bei den beschriebenen Engpässen? Dazu gibt es auch bereits Bücher. Was sagt die Umfrage?

Die Rolle neuer Technologien im Journalismus wird ebenfalls abgefragt. Es wird hervorgehoben, dass das Verständnis und die Anpassung an neue Technologien, insbesondere KI-basierte Technologien, wesentlich seien. Diese Technologien werden zunehmend für das Schreiben grundlegender Nachrichten und zur Datenanalyse eingesetzt. Das Bewusstsein für das Potenzial dieser Technologien wächst und bietet neue Möglichkeiten, die Arbeit der Journalisten zu unterstützen und zu erleichtern​​.

Natürlich darf und muss man außerhalb dieses Umfrageergebnisses eine Frage in Sachen künstlicher Intelligenz andocken. Nämlich die, ob die KI mit ihrer zunehmenden Funktionalität und Qialität nicht das Thema Personalabbau auch wieder verschärfen kann. Wenn Prozesse im Journalismus automatisiert werden, konkret wird ja genau daran gearbeitet, können dadurch weitere „Human-Ressourcen“ ein gespart und abgebaut werden.

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Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Wie die nahe Zukunft in Sachen KI in Medienhäusern aussieht, betrachtet die auf Medien und Kommunikation spezialisierte Unternehmensberatung „Schickler“ hier in diesen „Usescases-Befragung“. Schickler hilft vielen Verlagen dabei „effizienter“ zu werden. Diese Effizient geht häufig mit einer Senkung von Kosten auf vorstellbare Art und Weise einher. Hier einmal eine Zusammenfassung dieser Befragung:

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend als strategischer Grundpfeiler für den wirtschaftlichen Erfolg von Zeitungsverlagen angesehen, mit 77% der in einer globalen Studie befragten Verlage, die diesen Standpunkt teilen. Die Studie wurde von Schickler in Zusammenarbeit mit WAN-IFRA durchgeführt und untersucht den Einsatz von KI in verschiedenen Bereichen des Zeitungswesens.

Im Lesermarkt sind die Vorhersagen von Conversions und Kündigungen die wichtigsten KI-Anwendungsfälle, wobei 85% der Verlage diese als sehr relevant oder erfolgskritisch einstufen. Mehr als 90% planen, diese Ansätze bis 2024 umzusetzen. Weniger relevant ist der Einsatz von Chatbots im Kundenservice, während die Individualisierung von Paywall-Steuerung und Preisen (Market-Based-Pricing) von 75% bzw. 64% der Verlage bis 2024 angestrebt wird.

Im Bereich der Inhalte-Produktion wird der Einsatz von KI skeptisch betrachtet, insbesondere bei der automatisierten Inhalte-Erstellung (Roboter-Journalismus), die aufgrund des Missbrauchs durch unseriöse Unternehmen (Stichwort Fakenews) als weniger relevant bewertet wird. Trotzdem planen 69% der Verlage, diesen Ansatz bis 2024 umzusetzen, wobei sich die KI vor allem in der Erstellung von datengestützten und standardisierten Inhalten wie Fußballberichten etabliert hat. Der am meisten verbreitete Anwendungsfall ist derzeit die Automatisierung der Inhalte-Planung.

Im Bereich der Inhalte-Ausspielung wird die Personalisierung von Newslettern und Webseiten als einer der relevantesten KI-Anwendungsfälle angesehen. Schickler arbeitet derzeit mit regionalen deutschen und österreichischen Verlagen an der Entwicklung von Personalisierungs-Algorithmen. Weitere wichtige Anwendungsfälle umfassen die verbesserte Präsentation von Inhalten, automatisierte Erstellung von Themenseiten und Moderation von Leserkommentaren.

Das Fazit der Studie ist, dass Zeitungsverlage die Relevanz von KI erkennen und sich ambitionierte Ziele für die Implementierung verschiedener Anwendungsfälle gesetzt haben. Dies bringt neben technischen auch strategische, organisatorische und kulturelle Herausforderungen mit sich.

Liest man sich das durch, findet man in diesen „Anwendungsfällen“ durchaus verschiedene Bereiche, in denen bislang Arbeitnehmer solche Aufgaben wahrnehmen. Wo dient die KI hier als Ergänzung und wo als Ersatz? Als Ersatz, der keinen Monatslohn bekommt, Urlaub haben will, krank oder schwanger wird und 24/7 durcharbeitet. Der Übergang dürfte fließend sein.

State of the Media: Die Frage nach Prioritäten

In der Umfrage von State of the Media wurde nach den Herausforderungen auch nach den Prioritäten gefragt, die die Journalisten sehen. Konkret lautete die Frage: „Bitte wählen Sie aus der folgenden Liste die drei wichtigsten Prioritäten für Sie als Journalist*In / Redakteur*In aus.“ Die Antworten der Journalisten darauf ergab die folgende Reihenfolge und zwar hier sortiert nach der „ersten Priorität“:

  1. Gewährleistung der Richtigkeit von Inhalten.
  2. Als vertrauensvolle Nachrichtenquelle wahrgenommen zu werden.
  3. Als Raum für Meinungen zu kritischen Themen zu dienen, die Einfluss auf die Gesellschaft besitzen.
  4. Exklusivität.
  5. Umsatz.
  6. Sichtbarkeit und Anerkennung für die eigene Arbeit.
  7. Als Erster Inhalte / Nachrichten zu veröffentlichen.

Im gleichen Abschnitt wurde eine weitere Frage gestellt und zwar nach den Prioritäten für die Organisation, in der die Befragten arbeiten. Auf die Frage „Bitte wählen Sie aus der folgenden Liste die drei wichtigsten Prioritäten für Ihre Organisation aus“ ergab sich die folgende Rangfolge jerweils wieder bei der „ersten Priorität“:

  1. Gewährleistung der Richtigkeit von Inhalten.
  2. Umsatz.
  3. Als vertrauensvolle Nachrichtenquelle wahrgenommen zu werden.
  4. Traffic.
  5. Als Raum für Meinungen zu kritischen Themen zu dienen, die Einfluss auf die Gesellschaft besitzen.
  6. Exklusivität.
  7. Als Erster Inhalte / Nachrichten zu veröffentlichen.

Bei den Prioritäten von Journalisten und ihren Organisationen können wir eine interessante Diskrepanz zwischen individuellen und organisatorischen Zielen erlennen. Für Journalisten persönlich steht die journalistische Qualität an erster Stelle. Erkennbar an Antworten wie „Gewährleistung der Richtigkeit von Inhalten“ an erster Stelle, gefolgt von dem Ziel, „als vertrauensvolle Nachrichtenquelle wahrgenommen zu werden“ und „als Raum für Meinungen zu kritischen Themen zu dienen, die Einfluss auf die Gesellschaft besitzen“. Diese Prioritäten spiegeln ein starkes Engagement der Befragten für die Qualität, die Vertrauenswürdigkeit und die gesellschaftliche Relevanz in ihrer Berichterstattung wider. Also im Prinzip die Kerntugenden des Journalismus und auf Leserseite auch die Hauptgründe für den Konsum journalistischer Inhalte.

Die prioritäten von Journalisten einerseits und den Medien-Organisation andererseits.
Erzeugt mit DALL-E via ChatGPT

Für die Organisationen, in denen diese Journalisten arbeiten, sind zwar ähnliche Prioritäten erkennbar, jedoch mit einer deutlichen Verschiebung hin zu kommerziellen Aspekten. Auch hier steht die „Gewährleistung der Richtigkeit von Inhalten“ an erster Stelle, jedoch folgen auf den weiteren Plätzen „Umsatz“ und „als vertrauensvolle Nachrichtenquelle wahrgenommen zu werden“ und dann „Traffic“, also das digitale Pendant zum Faktor Auflage. Dies zeigt, dass wirtschaftliche Überlegungen eine wesentliche Rolle in den Prioritäten der Organisationen spielen, wobei sie jedoch immer noch Wert auf die Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Inhalte legen.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl Journalisten als auch ihre Organisationen die Bedeutung der Genauigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Nachrichten anerkennen, wobei die Organisationen zusätzlich einen stärkeren Fokus auf den finanziellen Aspekt legen.

Fazit: Personalabbau und Ressourcenmangel sind Anlass zur Sorge

Es wird Zeit für ein Fazit: Der „Cision State of the Media 2023“ Bericht beleuchtet vor allem auch eine gravierende Herausforderungen im Journalismus: Den Personalabbau und die Ressourcenknappheit. Beides hat Folgen! Zum einen die erhöhte Arbeitsverdichtung und damit höhere Arbeitsbelastung der Journalisten, die „übrig“ bleiben. Zum anderen resultiert geranu daraus eine beeinträchtigte Qualität der journalistischen Arbeit. Journalisten müssen eine steigende Anzahl von Themen abdecken, was gründliche Recherchen erschwert und die Genauigkeit der Berichte mindert. Auf eine einfache Formel gebracht. Weniger Menschen müssen mehr Arbeit stellen. Die Quantität steigt, die Qualität bleibt zum Teil oder zunehmend auf der Strecke.

Der Einsatz von KI als mögliche Lösung wird diskutiert, wobei berechtigte Bedenken hinsichtlich des weiteren Personalabbaus durch eben diese Automatisierung bestehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Diskrepanz zwischen den Prioritäten der Journalisten, die Wert auf inhaltliche Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit legen, und den kommerziell orientierten Zielen der Medienorganisationen. Wo Journalisten die klassischen journalistischen Tugenden als wichtig betonen, bleiben diese zunehmend auf der Strecke, wenn Medienhäuser mit dem fokussierten Blick auf Umsatz und damit Kosten am falschen Ende sparen.

Insgesamt zeigt der Bericht, dass die aktuellen Trends im Journalismus eine sorgfältige Abwägung zwischen der Aufrechterhaltung journalistischer Integrität und der Anpassung an wirtschaftliche Realitäten erfordern. Ob diese Abwägung gelingt wird einerseits die Zukunft zeigen. Andereseits stimmen aktuelle Entwicklungen pessimistisch.

Ich bin studierter Journalist & Autor und außerdem auch in der Erwachsenenbildung tätig. Ich arbeite als Newsmanager & Online-Redakteur bei der VRM und bringe außerdem umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Print-Medien und des Blattmachens mit. Seit dem Studium schon schreibe ich im Bereich lokaler und regionaler Themen. Außerdem bin ich in fachlichen Themen unterwegs. Ich betreibe unter anderem das Blog energiewende-tipps.de und das Dänemark-Blog tante-hilde.info. Mehr über mich auf lerg.de.